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Jogginghosen sollen in der Innsbrucker HAK der Vergangenheit angehören.

Foto: APA/dpa/Strobel

Seit 1. August ist Sabine Wechselberger Direktorin der Handelakademie und Handelsschule Innsbruck. Das Erste, was ihr auf dem Weg durch die Gänge der Schule auffiel, waren Jogginghosen: "Ausgebeulte Zu-Hause-Hosen", wie sie im Gespräch mit derStandard.at sagt.

Die Direktorin sah sich veranlasst einzugreifen und schickte eine Checkliste an die Klassenvorstände, damit diese das Thema Jogginghosen in den Klasse besprechen. Es gehe ihr dabei nicht darum, eine Modeströmung zu verbieten, weil sie konservativ sei. "Es wird von der Wirtschaft verlangt, sich angemessen zu kleiden", sagt Wechselberger. Für eine berufsbildende Schule sei es auch eine Aufgabe, hier entsprechende Werte zu vermitteln.

Sie habe viel Zustimmung für das Jogginghosenverbot bekommen, sagt Wechselberger. Hunderte E-Mails von Bankdirektoren, Eltern und Lehrern seien eingegangen, sogar aus China habe sie ein E-Mail erhalten. 

Sanktionen noch nicht beschlossen

Sie wolle den Schülerinnen und Schülern durch "gelebtes Management" vorleben, was sie verlange, so die Direktorin. An der Schule wird das Fach Persönlichkeitsbildung angeboten, in dem neben Präsentationstechniken auch die angemessene Kleidung besprochen wird. Auch in der Hausordnung der Schule steht, dass sich Schüler angemessen zu benehmen haben. Das betrifft Kleidung, Umgang und Sprache. Außerdem müssen Handys während des Unterrichts ausnahmslos abgedreht sein, Essen und Trinken ist während der Unterrichtsstunde verboten.

Sanktionen für Hosenverbotsverstöße seien noch keine beschlossen, sagt Wechselberger. Sie kann sich eine Verhaltenspyramide als Konfliktleitfaden vorstellen: Beim ersten Verstoß gibt es ein Gespräch mit einem Lehrer, dann eines mit dem Klassenvorstand, bei wiederholten Vergehen ein Gespräch mit der Direktorin, den Eltern und dem Klassenvorstand. 

Die Schülerinnen und Schüler würden die neue Regel gut annehmen, sagt Wechselberger, an diesem Tag habe sie noch keine Jogginghosen gesehen. "Aber ein paar U-Boote gibt es immer." (mte, derStandard.at, 20.9.2013)