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In Österreich leiden etwa zwei Millionen Menschen an Bluthochdruck. Die Anzahl von Betroffenen dürfte in Zukunft weiter steigen.

Foto: ap/Thomas Kienzle

Linz - Eine Waage oder ein Fieberthermometer gibt es in fast jedem Haushalt. Ein Blutdruckmessgerät sollte ebenfalls dazu zählen, meinen beiden Linzer Fachärzte Hans Joachim Nesser und Rainer Oberbauer. - Dadurch ließe sich eine effektivere Früherkennung von Bluthochdruck erzielen, so die Mediziner.

Etwa zwei Millionen Österreicher sind von Bluthochdruck betroffen, geschätzte 800.000 Menschen leiden hierzulande an einer Einschränkung der Nierenfunktion. Die beiden Zahlen miteinander in Bezug zu setzen ist insofern plausibel, weil Bluthochdruck auf lange Sicht die Nieren zerstört, aber auch Nierenerkrankungen zu Bluthochdruck führen können. "Ein Messgerät daheim wäre ideal, denn jeder sollte über seinen Blutdruck Bescheid wissen. - Wenn mehr als 60 Prozent der Menschen glauben, man könne erhöhten Blutdruck an Symptomen erkennen, sei das besonders im Anfangsstadium falsch", warnen die beiden Fachärzte der Kardiologie und Nephrologie.

Die Zahl der Menschen mit Bluthochdruck dürfte in Zukunft weiter steigen: Denn Übergewicht nehme weltweit zu, insbesondere bei Kindern. Das bedeutet wiederum ein vierfach höheres Risiko, in späteren Jahren einen zu hohen Blutdruck zu entwickeln. Ab dem 60. Lebensjahr treffe dies bei jedem zweiten bis dritten Menschen zu, betonen die Experten.

Erkennung von Folgeschäden

In Linz wurden nun zwei neue Methoden zur Diagnose von Folgeschäden vorgestellt: Unter anderem Herzultraschall zur Erfassung der gestörten Muskelfunktion bei noch normaler Pumpleistung. Denn Hochdruck bewirkt eine Reduktion der Muskelverformung im Herzen. Eine weitere Methode ist die Erfassung der durch den Hochdruck bedingten Steifigkeitszunahme der Arterien indem die Geschwindigkeit von Pulswellen gemessen wird.

Zudem kann mittels Computertomografie der Mikrokalk in den Herzkranzgefäßen bestimmt werden. Auch in der Behandlung gibt es laut den Fachärzten neue Wege: Wenn Patienten medikamentös nicht ausreichend eingestellt werden können, soll ein Katheterverfahren in den Nierenarterien Abhilfe schaffen. (APA/red, derStandard.at, 20.9.2013)