"Innere Blutungen" lässt anhand von Amateuraufnahmen ein vergangenes Salzkammergut auferstehen.

Foto: Retro Goldmine

Eine ländliche Chronik der 1960er- und 70er-Jahre aus Archivbildern und O-Tönen aus dem Lokalteil: Alltag und Brauchtumspflege, Home-Movies und offizielle Selbstdarstellungen, aber auch Gleichförmigkeit und der (blutige) Einbruch des Skandalösen.

Innere Blutungen heißt der gekonnt verdichtete, experimentelle Heimatdokumentarfilm von Anatol Bogendorfer und Florian Sedmak. Das Projekt der beiden nahm vor rund vier Jahren seinen Anfang – mit der Überlegung, wann das Jahr 1968 eigentlich im Salzkammergut angekommen sei. Auf die Lektüre von Regionalzeitungen und das Ansammeln von rund 3.000 Fotos folgte die Idee, die Bildebene mit Amateurfilmen zu gestalten. Auch die Arbeit an der Originalmusik (Andreas Kurz) begann schon während des umfangreichen Sichtungs- und Montageprozesses.

Uraufgeführt wurde Innere Blutungen im April beim Filmfestival Crossing Eu­rope in Linz. Im Eigenvertrieb wurden seither schon über 2.000 Zuseher erreicht. Demnächst feiert man beim Filmfest Hamburg internationale Premiere, vorher hat das Wiener Publikum noch die Gelegenheit, in die schräg klingende Vergangenheit einzutauchen. (irr, DER STANDARD, 20.9.2013)