Wien - Österreichs Versicherungen suchen Nachwuchs im Außendienst. Bis Ende 2014 will man 2.000 neue Berater einstellen. Leicht bekommt man den Job aber nicht: "Interessenten müssen mindestens eine abgeschlossene Berufsausbildung haben", so Wiener-Städtische-Chef Robert Lasshofer bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Die Basisausbildung dauere 18 Monate.

Das Jahresgehalt von Versicherungsberatern ist stark leistungsabhängig. Mindestens rund 20.000 Euro brutto gibt es laut Kollektivvertrag fix. Bei guten Verkaufszahlen verdiene man im Schnitt aber 60.000 Euro brutto im Jahr, sagte Lasshofer. Den Kollektivvertrag gibt es bereits zu Beginn der Ausbildung.

Um möglichst viele Bewerber zu locken startet der Versicherungsverband im Oktober mit einer Informationskampagne. In Zusammenarbeit mit Medien wolle man das Image von Verkaufsberatern aufpolieren, sagte Lasshofer. Auch Kurzvideos werde es geben. Bis Dezember soll die Aktion dauern. 2008 gab es bereits eine ähnliche Kampagne der Branche. Damals suchte man 3.000 Berater. 1.000 Stellen konnte man besetzen.

Abgänge und Pensionen kompensieren

Aktuell arbeiten knapp 11.700 Berater im Außendienst von Versicherungen. Mit den zusätzlichen 2.000 Stellen wolle man einerseits bei den Mitarbeitern zulegen, und andererseits natürliche Abgänge und Pensionen kompensieren, so der Generaldirektor der UNIQA-Österreich Hartwig Löger.

"Die Generation der Babyboomer geht schön langsam in Pension", sagte Löger. Daher brauche man eine gute Basis für den Nachwuchs. Wichtig sei es, Versicherungsberater lange im Unternehmen zu halten, da die Kundenbindung hoch sei.

Das legen auch Zahlen einer aktuellen Online-Umfrage nahe. Im Auftrag der Versicherungsbranche befragten die Meinungsforscher der Firma meinungsraum.at repräsentativ Kunden von Versicherungsberatern. Mehr als jeder zweite (54 Prozent) wird demnach schon mindestens sechs Jahre vom selben Berater betreut.

Versicherungsberater bekommen von ihren Kunden durchwegs gute Zeugnisse ausgestellt. Neun von zehn Kunden sind sehr zufrieden (51 Prozent) bzw. eher zufrieden (43 Prozent). Ein Prozent beurteilt die Betreuung hingegen als "sehr negativ", fünf Prozent als "eher negativ". (APA, 19.9.2013)