Fukushima/Tokio - Die japanische Regierung hat die Stilllegung der letzten beiden Reaktorblöcke im Atomkraftwerk Fukushima angeordnet. Das meldete die Nachrichtenagentur Jiji am Donnerstag unter Berufung auf Ministerpräsident Shinzo Abe.

Abe hat den Betreiber der havarierten Atomanlage Fukushima mit Nachdruck angewiesen, dafür zu sorgen, dass kein radioaktives Wasser mehr ausläuft. Während eines Besuchs der Anlage am Donnerstag sagte der Ministerpräsident, die Firma Tepco müsse dafür einen Zeitplan vorlegen

Reaktoren 5 und 6 noch aktiv

Die Atomanlage Fukushima I (Daiichi) besteht aus sechs Reaktoren. Vier davon wurden bei der Katastrophe im März 2011 zerstört. Nun sollen die beiden verbliebenen Reaktoren, Nummer 5 und 6, stillgelegt werden.

Der Kraftwerksbetreiber Tepco ist wiederholt in die Kritik geraten. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, bei der Bewältigung der Folgen der schlimmsten Atomkatastrophe seit dem GAU im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986 überfordert zu sein. Immer wieder treten bei den Auffangtanks auf dem Gelände Lecks auf, erst vor kurzem liefen aus einem der Behälter 300 Tonnen verseuchten Wassers aus.

Zuletzt hatte die japanische Regierung Millionenhilfen für den Kampf gegen die gestiegene Strahlenbelastung an Ort und Stellen in Aussicht gestellt. (APA, 19.9.2013)