Wien - Seit diesem Herbst müssen an allen ganztägigen Schulformen und damit für ein Fünftel aller bis 14-Jährigen verpflichtend mindestens fünf Stunden Bewegung und Sport pro Woche angeboten werden. Der SPÖ ist das allerdings nicht genug: Sportminister Gerald Klug (SPÖ) kündigte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz an, er werde das Projekt "aktiv in die Regierungsverhandlungen einbringen" und dafür sorgen, dass es "fixer Bestandteil des Regierungsprogramm wird".

"Ich werde ein Gesamtkonzept auf die Beine stellen, von dem ich sicher bin, dass es finanzierbar ist", betonte Klug. Die Kosten ab 2014 bezifferte er mit 100 Millionen Euro pro Jahr. Als Beiträge des Sports kündigte der Minister die Schaffung eines neuen Berufsbildes "Sport-Freizeitpädagoge" bzw. "Bewegungscoach" an: Ausgebildete Trainer und Übungsleiter sollen dadurch nach einer entsprechenden pädagogischen Ausbildung an den Schulen eingesetzt werden können. Er sei "überzeugt, dass die Sportvereine tolle Trainer haben, die das machen können und wollen."

Zusätzlich soll auf Bundesebene eine Koordinierungsstelle geschaffen werden, an die sich Lehrer und Schulleiter wenden können. In einer Machbarkeitsstudie soll zudem erhoben werden, wie viele der 16.000 Vereine Personal oder Infrastruktur (Sportplätze, Turnhallen) für die 4.700 Pflichtschulen zur Verfügung stellen können. Als Anreizmodell soll etwa die mit Herbst gestartete Initiative "Kinder gesund bewegen - Vereine in die Schulen" dienen, bei der Vereine dazu eingeladen werden, mit Schulen zu kooperieren. Das Sportministerium stellt dafür zwei Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung.

Die Bezahlung der an den Schulen eingesetzten Sportler müsse dabei nicht unbedingt durch eine Fixanstellung beim Unterrichtsministerium erfolgen. Bei einem Runden Tisch hätten Experten am Vormittag "tolle Ideen vorgestellt, wie man auf finanziell niedriger Basis Experten aus dem Sport den Schulen zur Verfügung stellen kann". Er gehe davon aus, dass dies über eine 15a-Vereinbarung mit den Ländern passieren wird, da bei den Pflichtschulen die Gemeinden für die Erhaltung zuständig sind. Er schloss jedoch auch eine neue Sportförderung in diesem Zusammenhang nicht aus. (APA, 18.9.2013)