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Protest gegen Goldminen-Projekt in Bukarest. Auf dem Plakat steht: Wieviel kostet Schweigen?

Foto: REUTERS/Bogdan Cristel

Bukarest/Rosia Montana - In Rumänien haben am Sonntagabend mehrere zehntausend Menschen gegen den geplanten Abbau großer Goldvorkommen im Westen des Landes protestiert. Sie befürchten massive Umweltschäden, weil die kanadischen Projektbetreiber das Gold mit giftigem Zyanid fördern wollen. Die größte Demonstration fand mit bis zu 25.000 Menschen in der Hauptstadt Bukarest statt, im siebenbürgischen Cluj gingen 6.000 bis 7.000 Menschen auf die Straße. Im westrumänischen Rosia Montana gingen zeitgleich mehrere tausend Menschen auf die Straße, um sich gemeinsam mit den Bergleuten für das Projekt starkzumachen.

Ministerpräsident will Kommission einrichten

33 Bergleute, die sich drei Tage lang aus Protest gegen einen möglichen Stopp des Vorhabens in den Stollen verbarrikadiert hatten, stiegen am Sonntag nach einem Besuch des Ministerpräsidenten Victor Ponta vor Ort wieder zu Tage. Ponta versprach am Sonntag die Einrichtung einer parlamentarischen Kommission, die mit den Bewohnern reden werde.

Die Regierung hatte zunächst ein Gesetz im Parlament eingebracht, das bürokratische Hindernisse für das Projekt beseitigen sollte. Allerdings distanzierte sich Premier Ponta im Lichte der massiven Proteste von dem Vorhaben.

Die kanadische Bergbaufirma Gabriel Ressources bemüht sich seit 16 Jahren um eine Genehmigung zum Abbau von 300 Tonnen Gold und 1600 Tonnen Silber in Rosia Montana. Das Unternehmen hat versprochen, 900 Arbeitsplätze zu schaffen. Jüngst drohte Gabriel Ressources mit Schadensersatzforderungen von vier Milliarden US-Dollar (3,01 Mrd. Euro), sollte der rumänische Staat das Goldminen-Projekt verbieten.