Bozen - Einen außergewöhnlichen und wertvollen Fund haben
Archäologen in den vergangenen Tagen in Südtirol gemacht. In
Waidbruck nördlich von Bozen kam eine Goldmünze des römischen Kaisers
Pertinax aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert zu Tage. Es
handelt sich erst um den dritten Fund dieser Art in der Region
innerhalb der vergangenen 30 Jahre, teilte das Land am Freitag mit.
In Grubenwänden zur Verlegung von Infrastrukturen im Zentrum von
Waidbruck konnten Archäologen vor Kurzem ein Haus aus der Römerzeit
ausmachen. Das weitgehend bei den Aushubarbeiten abgetragene Gebäude
bestand aus Mörtelmauern und wurde in der Kaiserzeit durch einen
Brand zerstört. Es lag nicht weit von der historischen Transitroute
über den Brenner entfernt.
Weitere Fundstücke
Erwähnenswert seien unter den Funden vor allem Fragmente von
Ton-Amphoren sowie mehrere Bruchstücke von feinem, reich dekorierten
Tafelgeschirr aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus, das vom
Gebiet nördlich der Alpen in die Region südlich des Brenners gebracht
worden sei, hieß es. Neben zwei Silbermünzen habe man auch die
Goldmünze entdeckt.
Unter dem Oberkommando von Pertinax - damals noch Prätor, später Konsul - stießen in den Jahren
171/172 nach Christus römische Legionen über die Brennerroute gegen
plündernde Germanen vor. Der römischen Straße durch das Eisacktal kam
als kürzeste Verbindung zum Invasionsgebiet im Nordosten der Provinz
Rätien immer größere strategische Bedeutung zu. Der Weg dürfte an dem
nun entdeckten Gebäude vorbei geführt haben. (APA/red)