Wien - Staatsoperndirektor Ioan Holender wundert sich. Über Helga Rabl-Stadler, die Präsidentin der Salzburger Festspiele und deren Angriffe auf seine Person: Selbstverständlich empfinde er ein geplantes Gastspiel der Festspiele 2006 in Japan mit den Wiener Philharmonikern als Konkurrenz. Die Philharmoniker seien eben das Orchester der Staatsoper. Ein Gastspiel der Festspiele "würde uns die Exklusivität wegnehmen", so Holender im Gespräch mit dem STANDARD .

Es sei auch vollkommen in Ordnung, wenn er den Fall W. von Olga Neuwirth 2006, 2007 an seinem Haus herausbringt. Denn eigentlich hätte die Oper eine Koproduktion von Salzburg und Wien sein sollen. "Aber dann ist eine Koproduktion von Salzburg und Paris daraus geworden." Falls Ruzicka die Oper unter "fadenscheinigen Begründungen" absagt, wäre Neuwirth mit der Wiener Lösung sehr glücklich.

Und natürlich sei es ein Gebot der Zeit, ab 2005 eine Woche in den Juli hinein zu spielen: "Ich finde es absurd, wenn beide Opernhäuser in Wien zur gleichen Zeit zwei Monate geschlossen haben." Die Festspiele würden dadurch nicht gestört. (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 2./3.8.2003)