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Tokio - Japan hat mit dem Start einer neuartigen Trägerrakete einen langersehnten Erfolg verbucht, was sein Prestige als Weltraumnation anbelangt: Die Feststoffträgerrakete Epsilon hob am Samstag vom Weltraumbahnhof Uchinoura ab, wie Japans Weltraumbehörde JAXA mitteilte. Zu einer kleinen Verspätung von 15 Minuten kam es, weil sich ein Schiff in der Nähe des Weltraumbahnhofs befand.

Der Auftrag

Es war der erste Start eines neuen, von Japan entwickelten Raketentyps seit der fast doppelt so hohen Rakete H-2A im Jahr 2001. Die Epsilon-Rakete brachte das Teleskop "Sprint-A" ins All, das planmäßig in seine Umlaufbahn eintrat. Es soll die Umgebung von Planeten wie Venus, Mars und Jupiter untersuchen. "Sprint-A" steht für "Spectroscopic Planet Observatory for Recognition of Interaction of Atmosphere".

Der Start sei ein Nachweis der "hohen Zuverlässigkeit von Japans Weltraum-Technologie", sagte Ministerpräsident Shinzo Abe in einer Stellungnahme. Tatsächlich gab es nur geringfügige Probleme: Der Jungfernflug war ursprünglich zwar für Ende August vorgesehen. Ein Computer hatte jedoch eine falsche Positionierung der Rakete angezeigt, weshalb der Start nur 19 Sekunden vor dem Abheben automatisch gestoppt wurde. Später stellte sich aber heraus, dass die Position doch richtig gewesen war.

Die Vorteile des neuen Typs

Branchenbeobachter halten es für möglich, dass die Epsilon neue Maßstäbe im globalen Raketengeschäft setzen könnte. Die dreistufige Trägerrakete ist nicht nur leichter, sondern auch kostengünstiger als bisherige Typen. Die Trägerrakete hat eine Länge von 24,4 Metern, einen Durchmesser von 2,6 Metern und wiegt 91 Tonnen. Die Kosten reduzierte die JAXA unter anderem durch vereinfachte Montageprozesse.

Außerdem wird nur eine verkleinerte Mannschaft für die Durchführung der Starts benötigt, da sich die Rakete mit ihren Computersystemen während Countdown und Start selbst kontrolliert. Ein Raketenstart sei so einfach geworden wie das Bedienen eines Computers, erklärte die JAXA. Aufgrund der niedrigen Kosten der Rakete sei es möglich, künftig öfter kleine Satelliten ins Weltall zu transportieren. (APA/red, derStandard.at, 15. 9. 2013)