Islamabad/Kabul - Bei einem Anschlag in einer früheren Taliban-Hochburg in Pakistan sind ein örtlicher Militärchef und zwei seiner Offiziere getötet worden. Generalmajor Sanaullah Khan sei am Sonntag auf dem Rückweg von Inspektionen mehrerer Außenposten im Grenzgebiet zu Afghanistan gewesen, als ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz explodiert sei, teilte das Militär mit. Zu der Tat bekannten sich die pakistanischen Taliban (TTP). "Unsere Leute haben das gemacht", sagte Shahidullah Shahid.

Khan kommandierte seit einigen Monaten die im pakistanischen Bezirk Swat eingesetzten Soldaten. Die Taliban hatten Swat und Umgebung bis zu einer Militäroffensive 2009 monatelang besetzt. Die pakistanische Regierung verurteilte am Sonntag die Tat, die während laufender Bemühungen um Friedensgespräche verübt wurde.

"Geste des guten Willens"

TTP-Sprecher Shahid sagte, seine Gruppe sei nur zu Gesprächen bereit, wenn die pakistanische Regierung im ganzen Land Gefangene freilasse und die Armee den Hochburgen der Taliban im Grenzgebiet zu Afghanistan abziehe. Am Freitag hatten die Taliban acht vor etwa einem Jahr verschleppte Regierungsbeamte als "Geste des guten Willens" freigelassen.

Im benachbarten Afghanistan gingen Armee und Polizei zusammen mit der internationalen Afghanistantruppe in sieben Provinzen gegen Taliban-Kämpfer vor. Binnen 24 Stunden seien mindestens 64 Taliban getötet worden, teilte das Innenministerium in Kabul mit. Ziel der Einsätze sei es, Aufständische aus Gebieten in sieben Provinzen zu vertreiben. Nach Angaben von Regierungsvertretern dienen die Einsätze damit auch der Vorbereitung der im kommenden Jahr geplanten Präsidentenwahl.

Im Süden Afghanistans schossen Unbekannte eine 34-jährige Polizistin an, wie ein Sprecher des Provinz Helmand am Sonntag sagte. Die zwei Männer hätten in der Provinzhauptstadt Lashkar Gah von einem Motorrad aus auf die Frau gefeuert.  (APA, 15.9.2013)