Cortana: künstliche Intelligenz aus der "Halo"-Spieleserie und Codename für Microsofts Google-Now- und Siri-Konkurrenz.

Foto: halowaypoint.com

Google und Apple haben bereits Schritte gesetzt, um Smartphones und Tablets zu intelligenteren Assistenten weiter zu entwickeln. Während Siri vor allem durch natürliche Sprache Informationen für den iPhone-Nutzer anzeigen und Aufgaben erfüllen soll, versucht Google Now aktiv Infos bereitzustellen, bevor der Android-Nutzer eine Aktion setzt. Microsoft hat hier bislang ausgelassen. Der Software-Riese soll allerdings schon länger am persönlichen Assistenten der nächsten Generation schmieden.

App auf Lumia aufgetaucht

Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley von ZDNet berichtet, dass im Juni erste Spuren von einer Anwendung namens Cortana aufgetaucht sind. Auf einem angeblich über Ebay verkauften Nokia-Lumia-Smartphone mit einem frühen Build einer zukünftigen Windows-Phone-Version, sei die App zCortana installiert gewesen. Das "z" deute auf eine Anwendung in einer Testphase hin.

Cortana - der Name eines Charakters mit künstlicher Intelligenz aus Microsofts Spieleserie "Halo" - soll lernfähig sein und auf der Bing-Wissensdatenbank Satori basieren. Dabei soll es sich jedoch um mehr als nur eine App handeln. Vielmehr sei Cortana von zentraler Bedeutung für die Shell zukünftiger Versionen von Windows Phone, Windows und dem Betriebssystem der Xbox.

Stärker personalisiertes Interface

CEO Steve Ballmer habe laut Foley im Juli in einem internen Memo zur Reorganisierung des Konzerns Hinweise auf Cortana gegeben. Daraus sei hervorgegangen, dass Microsoft an neuen Geräten mit Service-basierender Shell arbeite. Das Interface soll stärker personalisiert.

Ballmer habe im Memo von einer "fortgeschrittenen, fast magischen Intelligenz in der Cloud" gesprochen, die "langfristig mehr und mehr über die Menschen rund um die Welt" lernen soll. Die Shell soll alle Microsofts-Services unterstützen und "erahnen" welche Informationen User benötigen, bevor sie danach gefragt haben. Wie es von Google Now bekannt ist.

Microsoft arbeite schon seit Jahren an derartigen Konzepten, habe aber entschieden so lange zu warten, bis man etwas vollkommen Neues auf den Markt bringen könne. Ab wann und ob Cortana Bestandteil der verschiedenen Betriebssysteme der Redmonder wird, ist jedoch nicht bekannt. (red, derStandard.at, 13.9.2013)