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Sam Neill kann wieder abbremsen: So bald wird ihn kein Dinosaurier über den Haufen rennen. Zu diesem Befund kommen Forscher nach der Untersuchung dieser subfossilen Biene:

Foto: AP Photo/Universal Pictures
Foto: David Penney, University of Manchester

Manchester - Die erfolgreiche "Jurassic Park"-Reihe feierte heuer ihr 20-jähriges Jubiläum, der lange angekündigte vierte Film lässt aber weiter auf sich warten. Sommer 2015 gilt als geplanter Starttermin, ansonsten schwebt man bis auf den kürzlich bekannt gegebenen Titel "Jurassic World" noch komplett in Ungewissheit.

Schlechte Nachrichten für Fans der Reihe kommen indessen aus der Wissenschaft, und sie betreffen den Kern der Geschichte: Die Neuerschaffung von Dinosauriern gelingt in dem von Michael Crichton geschaffenen Szenario ja nur deshalb, weil Blut aus in Bernstein eingeschlossenen Stechmücken des Erdmittelalters gewonnen werden konnte. Blut mit DNA-Resten ihrer einstigen Opfer - unter anderem eben Dinosaurier.

DNA offenbar viel zu schnell zerstört

Eine aktuelle Studie deutet jedoch stark darauf hin, dass in solchen Bernstein-Inklusen höchstwahrscheinlich keine DNA erhalten bleibt. Nicht die der Insekten und auch nicht die von deren Opfern. Das berichteten Forscher um den DNA-Experten Terry Brown von der Universität Manchester in der Zeitschrift "PLOS One". Demnach wurden bei früheren Studien moderne DNA-Spuren, die die Fossilien verunreinigten, irrtümlich als erhalten gebliebene Erbsubstanz aus früheren Zeitaltern eingestuft.

Die britischen Forscher untersuchten nun mit modernen Verfahren zwei Bienen, die vor gut 10.000 Jahren und vor weniger als 60 Jahren in Kopalharz, dem Vorläufer von Bernstein, eingeschlossen wurden. Bei beiden - vergleichsweise äußerst jungen - Exemplaren konnten sie keine erhaltene Erbsubstanz finden. Dies stärke Zweifel daran, DNA aus Millionen Jahre älteren Bernstein-Fossilien zu extrahieren.

"Intuitiv könnte man sich vorstellen, dass der vollständige und schnelle Einschluss in Harz und der folgende fast augenblickliche Tod den Erhalt der DNA in einem Insekt fördern könnten, aber dies scheint nicht der Fall zu sein", sagt der an der Studie beteiligte Bernstein-Experte David Penney. "Deshalb muss das Jurassic Park-Szenario leider im Reich der Fiktion bleiben." (jdo/APA, derStandard.at, 11. 9. 2013)