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Mit dem Moto X versucht sich Hardwarehersteller Motorola aktuell an einem Neustart seines in den vergangenen Jahren in in substantielle Probleme geratenen Smartphone-Geschäfts. Neben einigen speziellen Softwarefeatures und der der Möglichkeit das Aussehen weitgehend selbst zu bestimmen, gehört auch die Fertigung in den USA zu den herausragenden Merkmalen des Moto X.

Kosten

In einem Interview mit Reuters geht Motorola-Mobility-Chef Dennis Woodside nun erstmals direkt auf die Frage ein, wie sich die US-Fertigung auf die Kosten niederschlägt. Und die Antwort lautet: Mit einer Verdreifachung der Lohnkosten.

Vergleiche

So würde der Stundenlohn in der von Motorola genutzten Fabrik im texanischen Fort Worth zwischen 12 und 14 Dollar liegen, zum Vergleich: In China liegt das Durchschnittgehalt bei 4 US-Dollar. Offen lässt dies allerdings wieviele Arbeitsstunden für den Zusammenbau eines Moto X benötigt werden. Die Analysefirma IHS hatte unlängst geschätzt, dass insgesamt 12 Dollar für Zusammenbau und Lohnkosten eines Moto X anfallen.

100.000 Geräte pro Woche

Woodside streicht allerdings auch heraus, dass ein Teil dieser Mehrkosten durch gesunkene Transport- und Logistikkosten wieder hereinkommt. Insofern seien die Gesamtkosten nicht so viel höher als bei einer Produktion China, wie man auch in einem Blog-Eintrag betont. Insofern seien es eigentlich nicht die Kosten sondern ein Mangel an "Vision und Vorstellungsvermögen", die andere Firmen davon abhalten in den USA zu produzieren.

Vorteile

Dabei gebe es durchaus relevante Vorteile eines solchen Ansatzes: So erlaube erst die physische Nähe eine konstante Verfeinerung im Entwicklungsprozess. Auch die individuellen Anpassungen, mit denen das Moto X wirbt, wären mit einer Produktion in China nicht zu vereinbaren. Derzeit würden in der Fabrik rund 100.000 Geräte pro Woche produziert, dieses Volumen könnte bei Bedarf noch deutlich gesteigert werden. Hierfür seien in den letzten vier Monaten 2.000 Arbeitsplätze geschaffen worden, diese Zahl soll zudem noch weiter wachsen.

Street View

Unterdessen bietet Google - in dessen Besitz Motorola Mobility seit vergangenem Jahr steht - nun per Street View einen Einblick in die Fertigungsstätte. (red, derStandard.at, 11.09.13)