Wien - Das Abfackeln von Gas durch die Ölindustrie sowie Hausbrand in der Region produzieren mehr Ruß und tragen damit mehr zur Eisschmelze in der Arktis bei als bisher angenommen. Allein das Verbrennen Gas bei der Ölförderung in der arktischen Region ist für 42 Prozent der Rußkonzentration in der Arktis verantwortlich, zeigt nun eine in der Fachzeitschrift "Atmospheric Chemistry and Physics" veröffentlichte Studie, an der Wissenschafter des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien beteiligt waren.

In manchen Monaten sei dieser Anteil noch höher: Im März etwa zeichnen die Gasfackeln von Ölförderungsanlagen für mehr als die Hälfte der Rußkonzentration in der Arktis verantwortlich, teilte das IIASA am Dienstag in einer Aussendung mit. Global gesehen ist dagegen das Verbrennen von überschüssigem Gas nur für drei Prozent der Rußemissionen verantwortlich.

Hausbrand spielt ebenso große Rolle

"Die Öl-Förderung rückt immer weiter nach Norden - doch die Nähe der Rußemissionen durch Abfackeln spielt eine wichtige Rolle", erklärte IIASA-Forscher Zbigniew Klimont. Denn der Ruß lagert sich auf Eis und Schnee ab, die dunklere Oberfläche erwärmt sich schneller, wodurch die Schmelze beschleunigt wird. Aus diesem Grund spielt auch der Ruß aus dem Hausbrand der lokalen Bevölkerung eine große Rolle, wie die Studie gezeigt hat.

Die Wissenschafter nutzten für die Studie Ausbreitungsmodelle kombiniert mit Messdaten aus dem Nördlichen Eismeer sowie Forschungsstationen in Alaska, Kanada, Finnland, Norwegen und Grönland. (APA/red, derStandard.at, 16.9.2013)