Ein kleiner smarter Hyundai, ein Ausblick auf den kommenden Renault Espace und ein Engländer, der den nächsten Tabubruch begeht: Teil zwei unserer alphabetisch geordneten Konzern-Rundschau von der IAA in Frankfurt

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159 Weltpremieren gab und gibt es bei der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung zu begutachten. 1.091 Aussteller aus 35 Ländern stellen ihre Ware bis Ende kommender Woche ins Rampenlicht.

Foto: ap/pfaffenbach

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Neben der schieren Fülle an Novitäten, mit der die deutschen Hersteller bei ihrem Heimspiel glänzen, gibt eine Kennzahl darüber Auskunft, dass sich hinter den Kulissen das Geschäft ganz klar Richtung Asien verschoben hat. Nicht weniger als 129 chinesische Zulieferer sind in Frankfurt vor Ort, ihre Zahl hat sich gegenüber 2011 verzehnfacht. Damit ist China bei der IAA - zumindest nach der Zahl der Aussteller - ganz klar die Nummer eins.

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Abseits der tektonischen Verschiebungen in der Automobilindustrie stehen in Frankfurt zwei Themen im Blickpunkt, beide nicht neu, aber mit reichlich Stoff für Fantasien aufgeladen: alternative Antriebskonzepte und da vor allem der Elektroantrieb (eine Zusammenschau folgt in Kürze) sowie die Vernetzung des Automobils, fahrzeugintern als auch -extern. Vom autonomen Fahren über den Ausbau der Internet-Konnektivität bis hin zur Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur ist an Zukunft kein Mangel. Jenseits der Vision gibt es am Main auch komplette Autos zu sehen, wir setzen nach der Präsentation der Neuheiten des VW-Konzerns und Teil eins unserer IAA-Schau den Rundgang fort:

Foto: reuters/kopczinsky

HYUNDAI Verglichen mit den Deutschen üben sich heuer selbst die unentwegt modelloffensiven Koreaner in Zurückhaltung. Bei Hyundai feiert der i10 Weltpremiere - und aus.

Foto: hyundai

Der Kleine präsentiert sich technisch wie optisch auf Höhe der Zeit, ist um acht Zentimeter gewachsen (auf 3,67 Meter) und kommt gegen Jahresende aus türkischer Produktion mit zwei Benzinern (66 und 87 PS) zu uns.

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Kia ist diesmal deutlich rühriger, mit neuem, auf den ersten Blick wiedererkennbarem Soul, der ab März startet.

Foto: kia

Showstopper bei Kia war indes eine knackige, nominell fast cineastische Studie: Niro.

Foto: der standard/stockinger

Das lustig gestylte, hochgebockte Kompakt-Crossover wurde gleich ne­benan im Designcenter Rüsselsheim fabriziert. Urban, sportlich und ein "Blick auf die Zukunft der Marke" - was womöglich auf ein künftiges Serienmodell schließen lässt.

Foto: kia

MAZDA Mazda3, Mazda3, Mazda3. Ganz klar, der neue Golf-Gegner beherrscht den Stand. Sieht blendend aus (sogar als Limousine), der 5-Türer ist um vier Zentimeter gewachsen (auf 4,50 Meter) und tritt mit drei Benzinern (100, 120 und 165 PS) sowie einem Diesel (150 PS) an. Ab 25. Oktober, Preispalette: 16.900 bis 31.790 Euro.

Foto: mazda

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PSA Bei Peugeot steht natürlich der 308 im Mittelpunkt, eine der wichtigsten Baureihen der Firma. Außer der Kennung bleibt nichts beim Alten. Stilistisch setzt der Gallier-Golf auf die bei 208 und 2008 etablierte, endlich wieder beruhigte Formensprache, das tut dem 308 sichtlich gut.

Foto: ap/probst

Es gilt das Motto "Weniger ist mehr": 2,5 Zentimeter kürzer (jetzt 4,25 Meter) ist der 5-Tü­rer, au­ßerdem bis zu 140 Kilogramm leichter - und also auch genügsamer als bisher. Motorenpalette: drei Benziner und zwei Diesel, 82 bis 156 PS. Ab 17. Oktober, Preise: 16.900 bis 26.164 Euro.

Foto: peugeot

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Dass sich der 308 auch zur sportiven Anschärfung eignet, demonstriert die 270-PS-Studie 308 R Concept.

Foto: ap/augstein

Ci­tro­ën wiederum präsentiert das Wohnmobil Grand C4 Picasso. Für die typische siebenköpfige europäische Durchschnittsfamilie. Nein, Spaß beiseite: ein hochvariabler 4,59-Meter-Van mit großzügigen Platzverhältnissen für bis zu sieben Insassen. Ab Herbst.

Foto: citroen

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Und mit der witzigen, alles andere als unauffälligen Studie Cactus (mit Luftpolstern außen zum Fußgängerschutz) will die Marke eine erste Duftnote setzen: Dieses Design, heißt es, soll die kommenden Citroën-Modelle (al­so nicht DS) befruchten. Die Wüste lebt, oder so.

Foto: reuters/rattay

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RENAULT-NISSAN Ähnlich wie beim Wechsel vom Modus zum Captur vollzieht Renault beim Espace eine radikale Kehrtwende: Der beliebte Familienvan wird formal zum Crossover/SUV, modisch, muskulös und athletisch, das stellt die recht seriennah wirkende 4,8-Meter-Studie Initiale Paris schon einmal klar.

Foto: apa/reinhardt

Bei den inneren Werten bleibt's beim bewährten multifunktionalen 7-Sitzer-Konzept, das Serienmodell startet vermutlich Anfang 2015.

Foto: renault

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Bei Nissan debütiert der neue X-Trail. Dessen Design orientiert sich ein klein wenig am Qashqai, Markstart ist Sommer 2014. Erhältlich wird der Wagen wie gehabt als Fronttriebler und als 4x4 sein.

Foto: apa/von erichsen

Für optimale Kommunikation und Information an Bord sorgt außerdem die kompakte Studie Friend-Me. Nissan spricht von wegweisendem Design - das kann man auch doppeldeutig verstehen. Tun wir aber natürlich nicht.

Foto: der standard/stockinger

TATA Bald übt sich auch Jaguar im Hochbau, Puristen bitte an der Stiff Upper Lip arbeiten, und der C-X17 zeigt, wie konkret die Pläne für so ein Crossover-Modell schon gediehen sind. Die andere Botschaft der Studie lautet, dass Jaguar eine neue "Aluminium-Architektur" installiert, die künftigen Jaguare werden also allesamt aus Alu sein. Spart Gewicht und Sprit - und das tun bei Land Rover auch Range Rover und Range Rover Sport, deren Diesel-Hybride (Systemleistung: 340 PS) ebenfalls auf der IAA debütieren. Ab Frühjahr 2014.

Foto: der standard/stockinger

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TOYOTA Überraschend zurückhaltend gibt sich Japans Autogigant diesmal in Frankfurt - vielleicht wollen sie für die Tokyo Motor Show im November noch ein paar Trümpfe im Ärmel lassen. Was da ist, tönt dafür umso lauter. Zum Beispiel die Krawallo-Studie Toyota Yaris Hybrid-R. Ein Yaris wie kein anderer. Meine Güte! 420 PS! Technische Hauptingredienz des Hybrid-Systems: Superkondensator! Und wie der ausschaut! Toyota will offenbar signalisieren, dass Hybrid auch Spaß machen darf.

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Die wichtigste Neuheit am Konzernstand ist aber natürlich der Lexus LF-NX. Waghalsig designt. Darf er auch, weil noch Studie. So, und jetzt kneifen wir die Augen kurz zusammen und glätten im Geiste ein bisserl nach, schon steht er vor uns: der neue Kompakt-SUV, der Ende 2014 dem RX als kleinerer Bruder an der Absatzfront zur Hand gehen soll. Ein Auto mit Erfolgsgarantie.

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VOLVO Aufbruchstimmung bei den Schweden. Mit neuem Chefdesigner (Thomas Ingenlath) und extrem cooler Studie. Concept Coupé. Sag bloß, entdecken wir da den P1800 als zugrunde liegendes Formzitat? Legt Ingenlath das Thema künftig nach Thomas Morus - "Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers" - an? Elemente dieser Studie, die auf Basis der neuen modularen Plattform steht, werden jedenfalls in künftigen Volvos zu finden sein, verspricht Volvo. Und (endlich wieder) ein Coupé würde der Marke auch gut stehen.

Foto: der standard/stockinger

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VOLKSWAGEN präsentierte, wie bereits umfassend berichtet, einen Pulk an Novitäten. Von künftiger Dynamik (Audi nanuk) bis spaßbefreiter Alltagsorientierung (Skoda Rapid Spaceback) hat Wolfsburg einiges im Programm. Zu erleben bei der IAA in Frankfurt bis 22. September. (Andreas Stockinger aus Frankfurt/red, derStandard.at, 11.9.2013)

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Foto: apa/von erichsen