Elektronische Gepäckschleifen, biometrische Gates, virtuelle Berater: Die Luftfahrtindustrie entwickelt neue Technologien für den Passagierkomfort
Ansichtssache
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Fliegen ist zu einem Alltagsgeschäft geworden und oftmals ein ungeliebter Stressfaktor beim Reisen. Airlines versuchen durch den Einsatz neuer Technologien, das Reisen mit dem Flugzeug angenehmer und einfacher zu gestalten. Bei der Future Travel Experience, einer jährlich stattfindenden Konferenz, werden die Travel Experience Awards vergeben, die Fluggesellschaften für besonders innovative Ideen auszeichnen, die dem Passagier das Leben erleichtern sollen.
Dazu gehören die Passagierabfertigung, das Gepäckhandling und die Betreuung an Bord, aber auch der Einsatz moderner Kommunikationsmittel. Insgesamt wurden neun Initiativen ausgezeichnet, die wir hier vorstellen.
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Iberia
Die spanische Airline erhält den Travel Experience Award für die beste Check-in-Initiative. Mit "MyBagTag" können Passagiere ihr Gepäcketikett zu Hause ausdrucken, auf den Koffer hängen und sich dadurch Wartezeit am Flughafen ersparen.
Der Flughafen Dubai erhält die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Passagierbetreuung". Zum einen gibt es zahlreiche Informationspunkte am Flughafen. Dazu können sich die Passagiere an virtuelle Assistenten wenden, die Wege erklären. Interaktive Informationszonen bieten Infos über Einrichtungen am Flughafen und helfen beim Finden der Gates. Der Airport in Dubai ist auch der erste Flughafen der Welt, auf dem es - in einem Teilbereich des Terminals 3, dem sogenannten Concourse A - einen direkten Zugang zum Gate von den Lounges der First- und Businessclass aus gibt.
Die beste Gepäck-Initiative kommt dieses Jahr von British Airways. Die Fluggesellschaft erhielt den Travel Experience Award für ihre Entwicklung elektronischer Gepäckbänder. Sie ersetzten die üblichen Papierschleifen. Passagiere, die eingecheckt haben, können ihr Gepäck in der Folge mit dem Smartphone synchronisieren und wissen so jederzeit, wo sich ihre Koffer gerade befinden. Versuche mit dem neuen System wurden bereits erfolgreich in einer realistischen Flughafenumgebung absolviert.
Am besten funktionieren die Abläufe der Airport Security auf dem Narita International Airport in Japan. Kurze Wartezeiten, guter Service am Passagier und das Ziel, biometrische Nonstop-E-Gates einzurichten, haben dem Flughafen die Auszeichnung eingebracht. An den E-Gates werden Passagiere dank Gesichtserkennung registriert, das ermöglicht ein schnelleres Passieren ohne die Notwendigkeit, stehen zu bleiben. Die manuelle Kontrolle der Dokumente durch Mitarbeiter entfällt.
Die schönsten Gates gibt es am Tom Bradley International Terminal am Flughafen von Los Angeles. Ein neues Design und die kundenfreundliche Einrichtung mit Steckdosen und USB-Steckplätzen, an denen die Passagiere ihre elektronischen Geräte aufladen können, haben überzeugt. Außerdem gibt es kostenloses WLAN. Automatische Türen verkürzen die Wartezeit beim Boarding, indem sie sich öffnen, sobald das Flugzeug zum Borden bereit ist.
Das beste Unterhaltungsprogramm an Bord liefert Emirates. Die Airlines bietet mit dem "Ice"-Programm mehr als 1.500 Kanäle, Live-Fernsehen und WLAN an Bord ausgewählter Maschinen vom Typ Boeing 777. Wem das zu wenig ist, kann auch den Flug über Kameras an der Außenwand der Maschine mitverfolgen. Die steuerbare Beleuchtung in der Kabine soll Passagieren helfen, mit dem Jetlag besser zurechtzukommen.
Eine automatisierte Passkontrolle vereinfacht Passagieren am O'Hare Airport Chicago die Einreise. Die Aussicht auf Budgetkürzungen und damit einhergehende weitere Verlängerungen der Wartezeiten hat die Betreiber dazu veranlasst, 32 Automaten für die Einreise zu installieren. 40 Tage nach Inbetriebnahme hat sich die durchschnittliche Wartezeit bei der Einreise um 33 Prozent verkürzt, die Zahl der Passagiere, die mehr als 60 Minuten warten mussten, fiel um 58 Prozent, die Zahl jener, die ihren Weiterflug verpassten, um 31 Prozent.
Am schönsten ist das Ankommen in Seattle. Hier hat man versucht, den Airport zu einem Spiegelbild der Stadt zu machen, und bietet am Flughafen Live-Musik, Ausstellungen über Musik, über die Lautsprecher läuft Musik von Ray Charles und Nirvana, berühmte Künstler sprechen die Durchsagen, und Musikvideos verkürzen den Passagiere die Wartezeit bei den Gepäckbändern. Damit soll die Musikkultur Seattles vermittelt werden.
Eine Auszeichnung für die beste Anwendung mobiler Technologien geht an Japan Airlines. Reisende können ihr Smartphone benutzen, um Flüge zu suchen, zu buchen und das Ticket zu beziehen. Sie erhalten Zugang zum Sicherheitscheck, können Einkaufsgutscheine downloaden und verwenden und ihr Boarding abwickeln. Darüber hinaus gibt es Apps, die Passagieren dabei behilflich sind, sich dank dreidimensionaler Augmented Reality in Terminals zurechtzufinden, Live-Videos liefern Informationen übers Wetter, es lassen sich Wartezeiten beim Security-Check abrufen, und es gibt aktuelle Infos zu lokalen Veranstaltungen. (todt, derStandard.at, 11.9.2013)
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