Natürlich werden Sie mich jetzt wieder einen Banausen schimpfen. Der "alles bio" ebensowenig zu schätzen weiß wie im ganzen Gebratenes, acht Stunden laut Homepage, eine Hochrippe nämlich, im großen, ja beeindruckenden, mitten im Lokal platzierten Holzofen. Und wahrlich, sie gefiel mir schon gut in ihrer intensiven Fleischigkeit, sehr saftig, und das bisserl wirklich festes Fett kann man ja wirklich selber entfernen, wenn man's nicht so gern mag.
Aber: 35 Euro für ein optisch gar nicht so gewaltig großes Trumm Rind, wie es der Bruckenberger vermutlich höchstens zur Jause akzeptiert, mich aber mit einem größeren Gang davor schon sehr satt macht. Diese 35 Euro haben mich schon sehr beeindruckt im noch ziemlich neuen Fischerhaus an der Höhenstraße, nun bespielt von Marcus Langhammer (früher Motto und Rochus, wie ich Universalunwissender dem Falter entnahm).
Langhammers Fischerhaus kombiniert alte, architektonisch nicht herausragende Fischerhaus-Substanz samt sehr rustikalem Holzbalkon mit neuen Holzlamellen, recht grobem Vorbauterrassendach, für mich Universalunwissenden überraschend an der Dachschräge entlanggeführtem Außenkamin, eben dem fetten Ofen und einer großen, ausgesprochen einladenden Schaumweinkühlwanne am Eingang.
"Fischer" und "Fisch"
Die WCs indes wirken gestalterisch noch ziemlich original, geschätzt Achtziger oder frühe Neunziger. Die mit Filzstift angebrachten Ordnungshinweise vermutlich eher jüngeren Datums an den Türen lassen mich ein bisschen an Geschmackssicherheit zweifeln: "Fischer" und - "Fisch". Aber vielleicht fehlt mir für das Motto ja auch nur der Humor.
Die Gerichte weit geschmackssicherer, auch wenn die Wunderbare an meiner Seite der Ente keine Höchstpunktezahl vergeben wollte. Ich ließ mir - offenbar die richtigen - Reste ihrer wirklich gewaltigen Portion einpacken - und freute mich über ein gar nicht trockenes Frühstück mit dem Federvieh. Und hier geht's hoch Richtung Rippe und dicke Ente...