Die Einschätzung des deutschen Teamchefs Joachim Löw, dass "seine Mannschaft gegen Österreich mehr Tore schießen, als sie bekommen würde", war also noch schmeichelhaft. Die Niederlage von München ist aber schon Schnee von gestern. Dramatisch geändert hat sich an der Ausgangslage für eine rot-weiß-rote WM-Qualifikation nichts.

Ein Sieg daheim gegen Irland ist Gebot der Stunde, das Schicksalsspiel würde dann in Schweden steigen. Zukunftsszenarien für das Finish gibt es natürlich einige. Eine grausliche Laune des Schicksals könnte Österreich etwa als Gruppenzweiter die Teilnahme an den vier K.o.-Spielen auf dem Weg zur WM verwehren, falls Österreich den schlechtesten der insgesamt neun zweiten Plätze belegt. Die Punkte, die man beim ärgerlichen 0:0 in Kasachstan liegen hat lassen, könnten in der Endabrechnung abgehen.

Ein Sieg gegen Schweden wird jedenfalls notwendig sein, sollten die Deutschen am letzten Spieltag als sicherer Gruppensieger zum Auslaufen nach Skandinavien kommen und den Schweden womöglich leichte Punkte liefern. Gegen einen deutschen Schongang spricht wiederum die Chance, sich für eine famos vergeigte 4:0-Führung im Hinspiel (Deutschland vs. Schweden endete 4:4) zu revanchieren.

Aber alles der Reihe nach. Die nächste Mission lautet Heimsieg gegen Irland. Was vor dem Deutschland-Spiel galt, gilt auch jetzt: Österreich hat nur mehr eine kleine WM-Chance. Ein bisschen Hoffen auf die Konkurrenz kann aber nicht schaden. (Florian Vetter, derStandard.at, 7.9.2013)