Im Frühling riefen wir zum Fotowettbewerb: Für die Einsendung von Radtouren-Fotos erhielten unsere Leserinnen und Leser die Broschüre "Der Traisental-Radweg". Alle Achtung: Im letzten Teil unserer Ansichtssache wurden 1.450 Kilometer auf dem Faltrad geradelt, der Mekong überquert und die Drei Zinnen gestürmt.

"Mit meinem Freund Nelson war ich heuer im Winter zwei Monate in Argentinien, Chile und Uruguay unterwegs", schreibt Jascha. Das Foto wurde im argentinischen Patagonien aufgenommen, kurz vor der Grenze nach Chile. An diesem Tag trafen die beiden einen argentinischen Radreisenden, der sein Heimatland von Norden nach Süden durchquerte. Jascha: "Wir fuhren gemeinsam von Travelin (Argentinien) bis Futaleufú (Chile), er radelte weiter bis nach Feuerland und wir wieder Richtung Norden."

Von rechts nach links: Sebastian (ARG), Jascha (AUT), Nelson (AUT)

Foto: jascha

Dieses Foto entstand am Jökulárlón, dem Eissee in Island. Konrad Schweiger unternahm letzten Sommer mit Freunden eine dreiwöchige Radtour. "Geschlafen wurde immer im Zelt, manchmal in freier Wildbahn, manchmal auf Campingplätzen", berichtet unser Leser. Die beeindruckende und abwechslungsreiche Landschaft Islands machte die Radtour zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Foto: Bettina & Konrad

Noch weiter weg, durch Laos, führte Gilles H. und Franziska R. eine Radreise - "unsere bislang bezauberndste", sind sich die beiden einig. "Hier durften wir und unsere Räder auf einem Kanu über den Mekong setzen, ...

Foto: Gilles H. und Franziska R.

... von halbstarken Dorfjungen einen Platten reparieren lassen ...

Foto: Gilles H. und Franziska R.

... und einer Großmutter vom Volk der Hmong beim Zerkleinern frischer Tabakblätter zusehen."

Foto: Gilles H. und Franziska R.

In heimischen Gefilden ist Peter Petzina unterweg: "Am schönsten ist der Kirschblütenradweg am Leithaberg im Burgenland natürlich während der Kirschblüte", berichtet er. Aber auch im Sommer, wenn die Kirschen reif sind, und im Herbst zur Weinlese sei die Tour ein Genuss, und auch über das Leithagebirge lässt es sich gut radeln.

Foto: Peter Petzina

Seine letzte MTB-Tour unternahm Lukas Gruber zur Gingerhütte am Fuße des Mirnocks in Kärnten. "Die Tour dorthin ist zwar nicht meine Lieblingstour, der Ausblick von dort ist aber sicher einer meiner Lieblinge", schreibt er.

Foto: Lukas Gruber

Jan Tomesek unternahm eine Radtour von Genf zur Donauquelle im Schwarzwald und von aus dort entlang der Donau bis nach Wien. 18 Tage, 1.450 Kilometer mit 25 Kilogramm Gepäck auf einem Faltrad (!). "Unterwegs habe ich überwiegend gezeltet", schreibt unser Leser - "Wildromantik!"

Foto: Jan Tomesek

Und mitten im nirgendwo ein Automat für Fahrradschläuche - "fand ich sehr originell", so Tomesek.

>> Ein kleines Album dieser Tour

Foto: Jan Tomesek

Im Juli radelte Martin F. von Mittenwald in Deutschland nach Meran - fast ohne Gepäck, vor allem aber möglichst ohne Asphaltstrecken. "Da musste das MTB auch schon mal geschultert werden, hier in über 2.000 Metern Höhe an einem der sieben Passübergänge", schreibt unser Leser. "Da freut man sich auf die Abfahrt - die oft so steil war, dass wir Nichtprofis die Bikes auch schon mal bergab tragen mussten. Legendär war's trotzdem, oder gerade deshalb!"

Foto: Martin F.

Bernhard aus Graz bezeichnet sich "eher als Hobby-Radfahrer" und fährt meistens dieselbe Route von Graz aus Richtung Süden an der Mur entlang und je nach Motivation nach zehn bis 20 Kilometern wieder retour. Dass dabei tolle Fotos entstehen können, beweist er mit der Aufnahme mit einer Mittelformat-Analogkamera - also ein Sofortbildfoto. "Mein Fahrrad steht auf einer kleinen Brücke über der Mur an der Grazer Stadtgrenze - schätze ich", schreibt Bernhard.

Foto: Bernhard

"Obwohl der Radweg von Freiland nach Türnitz bereits im Herbst 2012 eröffnet worden ist, blieb die Bahnlinie auf der Trasse der ehemaligen niederösterreichischen Landesbahn von 1908 bis jetzt doch noch gemäß AMap-online (ÖK 50 und ÖK 200) bestehen", wundert sich N. Badia. "Die 'Splitt'-Fahrbahn durch drei beleuchtete Tunnels erfordert Vorsicht mit Kindern, Rennradbesitzer werden sie sowieso meiden."

Foto: N.Baldia

"Nach einer knapp neun Kilometer langen, landschaftlich romantischen, bei der heurigen Hitzeperiode angenehm schattigen Radpartie kann man einen anschließenden Abstecher zur Allwetter-Rodelbahn Eibl-Jet anhängen", empfiehlt unser Leser. "Kinder werden begeistert sein."

Foto: N.Baldia

Impressionen ihrer Ossiach-Chioggia-Radtour hat uns Sonja Lukas zukommen lassen. "Wieso schickt uns das Navi über die Bundesstraße?", fragt sie sich auf diesem Bild, "hier sollte doch schon längst der Radweg anfangen, alle Zeichen deuten drauf hin!" Ein Rätsel, das nicht gelöst, nur erradelt werden konnte ...

Foto: Sonja Lukas

Weiter ging die Tour auf dem Bahntrassenradweg von Tarvis. Bergab entlang des Tagliamento - "ein Traum", meint unsere Leserin.

Foto: Sonja Lukas

Hier war zwar nicht das Ende der Tour, aber ein sehenswerter Stopp: Pordenone.

Foto: Sonja Lukas

Um den Ort Medulin und den Naturpark Kamenjak an der Südspitze von Istrien radelte unsere Leserin J. E. Ihr Ziel war, möglichst nah an der Küste von Kamenjak entlang zu fahren, was nicht immer gelang. "Die Runde war czirka 50 km lang, manchmal musste ich das Rad tragen oder schieben, vor allem dann, wenn die Steine am Strand zu scharf oder das Gebüsch zu dicht war", berichtet sie.

>> Mehr Bilder und Infos

Foto: j.e.

90 Tage entlang der portugiesischen Küste von Caminha im Nordwesten Portugals bis nach Sagres, dem südwestlichsten Punkt Portugals und weiter bis Vila Real de Santo Antonio, dem südöstlichsten Punkt Portugals war Gerhard Z. unterwegs.

Foto: Gerhard Z.

Einen Wettersturz im August erlebten Elisabeth und Christoph Liebl: "Die Räder stehen brav, auch ohne Stützen." Schauplatz der sommerlichen Winterlandschaft war Col Agnel, der zehnte Alpenpass am zehnten Tag einer Savoyen-Tour, die die beiden vom Genfersee nach Cuneo führte. Der Schnee zeigte keine nachhaltig abschreckende Wirkung, im Gegenteil: "sehr zu empfehlen", schreiben die Liebls, "ein Supererlebnis!"

Foto: Christoph Liebl

Unter dem Motto "Lukas goes CEE by bike" radelte Lukas im Juni 2013 von Wiesmath in Niederösterreich südwärts durch Slowenien und Kroatien bis nach Split. Von dort ging es entlang der Insel Hvar (im Bild: Fahrrad samt Schatten des Fahrers bei 39°C) von Stari Grad nach Sucuraj. Später setzte er wieder auf das Festland über und radelte quer durch Bosnien-Herzegowina und Serbien - durch Städte wie Medugorje, Mostar, Sarajevo, Belgrad und Novi Sad...

Foto: Lukas

... Hier ist das Fahrrad auf der berühmten alten Brücke von Mostar, Stari Most, geparkt, die 2006 nach dem Krieg wieder vollständig restauriert wurde. "Die Schlussetappe endete leider nicht am Donauradweg in Wien, sondern bereits bei Freunden in Balatonszemes am Plattensee. Grund dafür war das Hochwasser entlang der Donau in Ungarn", schreibt unser Leser. Fazit: Sechs Länder und 1.493 km in 14 Tagen.

Foto: Lukas

"Im Anhang ein nettes Foto von den beiden noch lebenden Navigationssystemen - beide müssten eigentlich Tom heißen -, die mich vor zwei Wochen per Bike von Zürich nach Montreux gelotst haben", schreibt der "originale Most4tler" Martin. Das Foto wurde in Gstaad aufgenommen, wo das Auffüllen der Trinkflaschen ungefähr so viel kostet wie die Trinkflasche selbst, berichtet er. Dennoch findet er "Biken in der Schweiz.... genial".

Foto: Martin

"Ein Angeberfoto vor dem Bilderbuchmotiv", findet Astrid aus Feldkirch. Bloß kein falsche Bescheidenheit!, meinen wir. Hat sie doch die Drei Zinnen in den Dolomiten ehrlich erradelt! Ihr Fazit: "ein phantastisches Erlebnis".

Wir bedanken uns für die zahlreichen Einsendungen, nächstes Jahr geht's weiter! (tin, derStandard.at, 17.9.2013)

>> "Deppat schaun am Meer": Hier radeln unsere Leser, Teil 2

>> So radeln unsere LeserInnen, Teil 1

Foto: Astrid