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In China wissen nur 30 Prozent der Betroffenen von ihrer Diabetes-Erkrankung.

Foto: ap/dapd/Reed Saxon

Peking - Die Zahl der Diabetiker ist in China zwischen 1980 und 2010 explosionsartig angestiegen. Während ihr Anteil an der erwachsenen Bevölkerung 1980 unter einem Prozent gelegen habe, sei er bis 2010 auf rund 12 Prozent angestiegen, heißt es in einer Studie, die nun in der US-Fachzeitschrift "Journal of the American Medical Association" veröffentlicht wurde. Männer sind im relativen Vergleich nur marginal häufiger betroffen als Frauen (zwölf Prozent versus elf Prozent).

"Diese Statistiken legen nahe, dass Diabetes vom Typ 2 oder Altersdiabetes in der chinesischen Bevölkerung eine alarmierend hohe Marke erreichen könnte", erklärten die Autoren der Studie. Die Forscher weisen darauf hin, dass sich die mit Diabetes verbundenen Krankheiten und Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenversagen epidemieartig ausbreiten könnten, wenn das Land nichts dagegen unternehme.

Unzureichende Behandlung

Für die Studie wurden im Jahr 2010 die Blutzuckerwerte von 98.658 repräsentativ ausgewählten erwachsenen Chinesen gemessen. Ihrer Krankheit bewusst waren sich der Studie zufolge nur 30 Prozent der Betroffenen. Nur etwa 26 Prozent ließen sich behandeln, allerdings größtenteils unzureichend. Aus den Untersuchungen ließ sich außerdem schließen, dass der Diabetiker-Anteil in Ballungsgebieten höher ist als auf dem Land. Zudem nehme der Anteil von Betroffenen mit dem Alter zu.

Die Wissenschafter führen die massive Steigerungsrate von Diabetes-Erkrankungen auf die rasante wirtschaftliche Entwicklung der Volksrepublik zurück. Dadurch haben auch Fettleibigkeit, Bewegungsmangel und psychischer Stress zugenommen, erläutert Juliana Chan von der Hongkonger Prinz-von-Wales-Universität. (APA/red, derStandard.at, 4.9.2013)