Berlin/Wien - Die wachsende Hoffnung auf bessere Zeiten durch die Reformvorhaben der rot-grünen Regierung haben die Stimmung der deutschen Verbraucher verbessert. Das Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo sprach am Donnerstag von einer "anhaltenden Erholung im Handel", die bereits eingesetzt habe. "Hierzu trägt auch die Verlängerung der Ladenöffnungszeiten auf 20 Uhr an Samstagen bei, dies zeigen bereits die Umsatzmeldungen für den Monat Juni", teilte das Institut mit. Die Öffnungszeiten wurden ab 1. Juni von 16 auf 20 Uhr ausgedehnt.

Nach Einschätzung der Berliner Einzelhändler hat sich der lange Samstag zum Renner entwickelt. "Der lange Samstag bringt unseren Händlern im Schnitt Umsatzzuwächse von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagt Jan Holzweißig, Sprecher des Einzelhandelsverbandes in Berlin. Die großen Shoppingcenter meldeten Umsatzzuwächse zwischen 30 und 80 Prozent. Wegen des Erfolgs drängen die Einzelhändler nun darauf, das Ladenschlussgesetz völlig zu kippen.

Das Schlimmste ist vorbei

Am Mittwoch meldete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Anstieg des Konsumklimaindikators. Der auf Basis einer Verbraucherumfrage berechnete Indikator stieg für August stieg auf 4,5 von 4,2 Zählern im Juli.

Die monatliche Umfrage unter rund 2000 Personen im Auftrag der EU-Kommission zeigt laut GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl, dass die Verbraucher zunehmend davon ausgehen, dass Deutschland das Schlimmste hinter sich hat. Auch ihre zukünftigen Finanzen schätzten die Verbraucher weniger skeptisch ein. "Neben den verbesserten Konjunkturerwartungen wirken vermutlich das Vorziehen der Steuerreform, stabile Preise und steigende Aktienkurse positiv auf die Einkommensstimmung." (Alexandra Föderl-Schmid, DER STANDARD Print-Ausgabe, 1.8.2003)