Zweiter Triumph für Benjamin/Araujo
Das Endspiel war eine Neuauflage des letztjährigen World-Tour-Abschlusses in Fortaleza, auch in Brasilien hatten der nun 31-jährige Benjamin und der 29-jährige Araujo die Oberhand behalten. Es war für die nunmehrigen Weltranglisten-Zweiten ihr heuer schon zweiter Triumph, nachdem sie im Juni in Gstaad gewonnen hatten. Die jeweils 30-jährigen Wong und Metzger verpassten hingegen vorerst die Chance, nach Gstaad 2001 und Espinho 2002 auch im vorolympischen Jahr einen Turniersieg zu holen.
Beim siebenten World-Tour-Turnier in Klagenfurt ging der Sieg zum sechsten Mal nach Brasilien, nur vor zwei Jahren bei den Weltmeisterschaften standen die Argentinier Martin Alejo Conde/Mariano Baracetti ganz oben. Für Kobel/Heuscher ist Rang drei das beste Karriere-Ergebnis, die Eidgenossen besiegten im Spiel um Platz drei die Rhodos-Sieger Dain Blanto/Jeff Nygaard aus den USA 2:1 (-19,19,8). Sechs der bisherigen sieben Saison-Entscheidungen gingen übrigens an Brasilien, und das sechs Mal in Folge.
Bestes Turnier der Welt
Benjamin war nach dem verwandelten Matchball überglücklich: "Das ist unser erster Grand-Slam-Titel. Das hier vor diesem Publikum zu schaffen, ist umso schöner." Kobel war ähnlicher Meinung: "Es ist für uns wie ein Traum. Das hier ist das beste Turnier auf der Welt, speziell bei unseren Spielen gegen die Österreicher war die Stimmung gigantisch." Und sogar Olympiasieger Blanton war begeistert. "Ich war bei Olympia und weiß daher: Das hier ist das beste Event, da geht nichts drüber."
Auch für Berger/Doppler war Klagenfurt ein schönes Turnier. Mit dem im Vorjahr angekündigten Erreichen des Semifinales wurde es zwar nichts, doch den "Achtelfinal-Fluch" haben sie abgeschüttelt. "Das war so wichtig, endlich sind wir weg vom Neunten", spielte Berger auf das zuletzt viermalige Scheitern in der Runde der letzten 16 an. Überdies ist die Konstanz in den Pool-Spielen hervor stechend. Auch wenn sie diesmal erstmals "nur" Gruppen-Zweite wurden, neben dem ÖVV-Duo haben heuer nur die Brasilianer Harley/Franco jedes Mal die Vorrunde überstanden.
Gute Basis für Berger/Doppler
Eine gute Basis für seine Schützlinge sieht Coach Marco Solustri. "Letztes Jahr haben wir in Klagenfurt gegen die späteren Turniersieger verloren und heuer wieder", tippte der Italiener noch vor dem Finale auf einen Erfolg von Benjamin/Araujo. "Daher brauchen wir uns nichts vorwerfen, so gut sind Nik und Clemens eben noch nicht. Aber wir haben ja noch ein Jahr." Diese zwölf Monate bis Olympia soll das Spiel von Berger/Doppler noch gefestigter werden, um spätestens in Athen 2004 den großen Coup zu landen.
Vorerst geht's für das österreichische Top-Gespann aber zum Regenerieren in die Therme Bad Tatzmannsdorf. "Da wollen wir einmal nichts vom Beach-Volleyball wissen. Wir werden ein paar Tage machen, wonach uns gerade ist. Ich werde vielleicht eine Zigarre rauchen und Golf spielen. Und Clemens kann drei Tage lang nur schlafen, wenn er will", meinte Berger. Danach steht dann im Red-Bull-Center in Fuschl rund eine Woche Körperaufbau auf dem Programm, ehe es in zwei Wochen in Gmunden um die Verteidigung des Meistertitels geht.
Schroffenggers probierens auf der World Tour
Tom und Paul Schroffenegger schmieden indes andere Pläne. Nach ihrem sensationellen Vorstoß auf Rang neun werden sie wohl der World Tour treu bleiben, von der sie sich vor zwei Jahren verabschiedet hatten. "Nach diesem Ergebnis muss man es einfach versuchen. Auch Olympia geistert jetzt in unseren Köpfen herum", erklärte Paul. Sein Bruder liefert die Begründung für die Zuversicht: "Wir wissen jetzt, dass wir jedes Team schlagen können." Schon bei der EM Ende August in Alanya werden die "Schroffis" um Punkte fürs Olympia-Ranking spielen.
Das Ziel Olympia bleibt auch für Robert Nowotny/Peter Gartmayer aufrecht, mit Rang 17 holten sie ihr bisher wertvollstes Ergebnis für die Rangliste. Die österreichischen Damen-Teams sind dagegen weit von Athen entfernt, gemeinsam haben sie in Klagenfurt einen einzigen Satz gewonnen. Die internationalen Top-Paare begeisterten durch ihren Sport, waren andererseits aber auch von den Fans angetan. Auch ohne österreichische Beteiligung herrschte am Finaltag eine ausgezeichnete Stimmung, von den Spielern gab's fürs Publikum mehrmals Applaus. (APA)
Ergebnisse vom "Beach-Volleyball-Grand-Slam" in Klagenfurt:
Herren - Finale:
Spiel um Platz drei:
Semifinali:
Viertelfinale:
Achtelfinale:
Gruppen-Spiele:
Pool Q:
Tabellen-Endstand: 1. Heuscher/Kobel (SUI) 2/5:2 - 2. Berger/Doppler 2/4:3 - 3. Holdren/Fonoimoana 1/4:5 - 4. Ahmann/Hager (GER) 1/2:5
Pool K:
Tabellen-Endstand: 1. Heyer/Egger (SUI) 2 Siege/4:2 Sätze - 2. Schroffenegger/Schroffenegger 2/4:4 - 3. Bellaguarda/Dultra 1/3:4/Punkte-Koeffizient 1,02 - 4. Schacht/Slack (AUS) 1/3:4/0,97
Pool P:
Tabellen-Endstand: 1. Maaseide/Horrem (NOR) 3 Siege - 2. Canet/Hamel (FRA) 1/4:4 Sätze - 3. Nowotny/Gartmayer 1/3:4 - 4. Kjemperud/Hoidalen 1/3:5
Damen - Finale:
Damen - Spiel um Platz drei:
Halbfinale:
Gruppen-Spiele:
Pool A:
Pool G:
Pool H: