Haider stören daran vor allem zwei Dinge: dass Haupt die Entscheidung von Gott und sich selbst – aber nicht von ihm, Haider, abhängig macht. Und dass Haupt überhaupt keine Anstalten zeigt, im heurigen Herbst den Parteivorsitz zu übergeben. Haider wörtlich: "Wenn der Parteiobmann kryptische Überlegungen über eine Wiederkandidatur anstellt, dann soll er gleich sagen, dass er die Vereinbarung, die er getroffen hat, nicht einhalten will. Jeder in der FPÖ weiß, dass wir nur dann die Chance haben, die FPÖ wieder erfolgreich zu positionieren, wenn das ohne Konflikt abgeht." Daher sei zwischen ihm und Haupt vereinbart, dass Haupt im Herbst den Parteivorsitz abgebe. Wenn Haupt das nicht tue, habe er "allein die Verantwortung für die FPÖ zu tragen".
Steuer-Bruchlinien
Angesichts dieses eskalierenden Machtkampfs blieb FPÖ-Generalsekretärin Magda Bleckmann nur, lautstark zu hoffen: "Die gesamte FPÖ- Spitze hat akzeptiert, dass die Entscheidung bei Haupt liegt."
Die Frage des Obmannwechsels ist aber nicht die einzige, die die FPÖ in Kalamitäten bringt. Auch in der Debatte um den richtigen Termin für die große Steuerreform werden die Bruchlinien immer deutlicher. Auf der einen Seite bremsen Haupt und seine Getreuen (mit der ÖVP) die Hoffnung auf eine Entlastung noch im Jahr 2004 – Haider und seine Fans, unter ihnen Thomas Prinzhorn, drängen hingegen auf eine rasche Steuerreform.
Bei Burgenlands FPÖ-Chef Stefan Salzl hört sich das so an: "Wenn es irgendwie machbar ist, soll die Steuerreform vorgezogen werden." Haider will einen Parteivorstand,