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A1-Telekom-Austria-Chef Hannes Ametsreiter hat wieder einmal scharfe Kritik an der EU wegen ihrer Telekommunikationspolitik geübt. Während in den USA zum Beispiel Verizon ins Glasfasernetz investiere und über das Netz auch verfügen könne, weil es dem Konzern gehöre, müsse die France Telecom in Europa ihr Netz zu bestimmten Preisen öffnen. Ohne Glasfaserregulierung würden auch in Europa Investitionen von 50 bis 100 Mrd. Euro ausgelöst - "das bräuchte niemand zu stützen", so Ametsreiter zur "Wiener Zeitung".

Nettogewinn zugelegt

Die Telekom verfügt über die größte Netzinfrastruktur in Österreich, ein Teil davon wurde von den Konsumenten noch in Monopolzeiten finanziert. Der Nettogewinn der teilstaatlichen Telekom Austria legte im 1. Halbjahr auf 108 Mio. Euro zu.

"Industrie geschwächt"

"Alle Aktivitäten der EU-Kommission haben die Industrie geschwächt", konstatiert der A1/TA-Boss. Die Senkung der Preise für Roaming habe zu sinkenden Umsätzen der Mobilfunkkonzerne in Europa geführt. Laut Ametsreiter sind zwei Drittel des Umsatzrückgangs der Regulierung zu schulden. "Ein weiterer Punkt ist die Anzahl der Mobilfunker", argumentiert Ametsreiter. In den USA gebe es vier, in China drei, aber in Europa mehr als hundert Anbieter. "Denn auch das Wettbewerbsrecht der EU denkt nicht europäisch genug." (APA, 3.9.2013)