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Logitech setzt neben Mäusen mittlerweile auf iPad- Zubehör.

Foto: Reuters

Der 10. September wird nicht nur von Apple-Fans mit Spannung erwartet. Marktbeobachtern zufolge wird der iPhone- und iPad-Konzern an diesem Tag neue Geräte vorstellen. Auch Christoph Tschmelitsch, Landeschef für Logitech Österreich, scharrt in den Startlöchern. Zubehör für Apples Tablet spielen im Schweizer-amerikanischen Computerzubehörherstellers eine immer wichtigere Rolle. "Fürs iPad 5 sind einige Schutzhüllen mit und ohne Tastaturen in der Pipeline. Kommt das 'Go' von Apple, ist das erste Zubehör zwei Wochen später am Markt", sagt Tschmelitsch.

Mäuse und Tastaturen

Groß geworden ist der 1981 im Schweizer Apples gegründete Computerzubehörhersteller mit Mäusen und Tastaturen. Der Trend zu Tablets hat dem Unternehmen zugesetzt, Umsätze und Gewinne brachen ein. Seit Logitech auf den iPad-Zug aufgesprungen ist, Stellen gestrichen, das Portfolio bereinigt hat, laufen die Maschinen des Unternehmens wieder volle Kraft voraus.

Denn: Wo getoucht wird, braucht es weniger Eingabegeräte - das stimmt nur bedingt. Stylische Cover mit Tastaturen sind unter iPad-Nutzern gefragt. Um den Geschmack der Zeit zu treffen, hat Logitech Beatrice Santiccioli angeheuert. Die Designerin, die die Farbpalette der Apple-iPods definierte, wählte Farben und Materialien für die Logitech FabricSkin Keyboard Folio für das iPad. Die Bereitschaft der Konsumenten, dafür 150 Euro zu zahlen, scheint hoch. Tschmelitsch zufolge ist das im Juni auf den Markt gekommene Produkt in Österreich fast ausverkauft. Den Verkaufserwartungen nach hätte der Lagervorrat bis Oktober reichen sollen.

Zu hoher Aufwand

Zubehör für Android-Tablets, die inzwischen die Hälfte des Marktes ausmachen, findet man bei Logitech so gut wie nicht. Verschläft das Unternehmen hier eine Entwicklung? Größter und interessantester Hersteller sei hier Samsung, sagt Tschmelitsch. Doch im Gegensatz zu Apple verändere Samsung bei jeder Version den Außenrahmen, der Aufwand für Entwicklung und Produktion lohne sich daher derzeit nicht.

Anders als erwartet entwickelt sich der Mäusemarkt. In Österreich wächst Logitech hier sowohl bei Stückzahlen als auch Umsatz. Hintergrund ist die durch Cosmos- und Niedermeyer-Pleite erfolgte Konsolidierung der Retailketten. "Die verbliebenen Händler wollen keinen Bauchladen, sondern fokussieren sich auf höherwertige Geräte, davon profitieren wir" , sagt Tschmelitsch. Ein großes Potenzial für seine Mäuse sieht Logitech in Russland und China, zwei Märkte, die noch wenig beackert werden und in denen Markengeräte als Statussymbole gekauft werden. (Karin Tzschentke, DER STANDARD, 3.9.2013)