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UNHCR-Flüchtlingslager im Irak.

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Ein neues Camp, das Flüchtende aus Syrien aufnehmen soll, wird derzeit in Jordanien gebaut.

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Genf/Damaskus - Vor dem Bürgerkrieg in Syrien sind mittlerweile mehr als zwei Millionen Menschen ins Ausland geflohen. An jedem Tag würden nahezu 5.000 Syrer ihre Heimat verlassen und vor allem in den Nachbarstaaten auf Sicherheit und humanitäre Hilfe hoffen, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in Genf mit.

"Syrien ist zur großen Tragödie dieses Jahrhunderts geworden - eine beschämende humanitäre Katastrophe mit Leid und Vertreibung in einem in der jüngeren Geschichte beispiellosen Ausmaß", erklärte der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonio Guterres. In Syriens Nachbarstaaten seien 97 Prozent der bisher zwei Millionen Flüchtlinge untergekommen.

Die internationale Unterstützung für diese Länder müsse dringend verstärkt werden, forderte Guterres. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sei die Zahl syrischer Kriegsflüchtlinge im Ausland um fast 1,8 Millionen angewachsen. Die Hollywood-Schauspielerin Angelina Jolie, die das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) als Sonderbotschafterin unterstützt, schloss sich dem Hilfsappell an. 

EU-Kommissarin fürchtet weitere Flüchtlingswellen

Die für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva fürchtet, dass sich die Zahl der bisher bereits zwei Millionen syrische Kriegsflüchtlinge weiter vergrößern wird. Seit Mitte März habe sich die Zahl verdoppelt, sagte Georgieva am Dienstag. Sie rief neuerlich zur Einstellung der Gewalt in dem Bürgerkriegsland auf.

Italien kritisiert fehlende EU-Strategie

Der italienische Ministerpräsident Enrico Letta hat der EU erneut eine fehlende Strategie im Umgang mit den Flüchtlingen aus Syrien und anderen Krisenländern vorgeworfen. Er rechne damit, dass der Syrienkonflikt das allgemeine Flüchtlingsproblem weiter anheizen werde, sagte Letta am Montag nach einem Treffen mit seiner slowenischen Kollegin Alenka Bratusek im nordslowenischen Bled. Die Europäische Union habe aber nach wie vor keine Strategie, um dieser "Herausforderung" zu begegnen. Letta kündigte an, während der italienischen EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2014 eine gemeinsame Herangehensweise anzustreben.

Seit Monaten landen mehr und mehr Boote mit Flüchtlingen aus den Konfliktstaaten Nordafrikas und dem östlichen Mittelmeerraum an Italiens Küsten. Nach Schätzung des Innenministeriums kamen allein 3.000 der Flüchtlinge seit Anfang des Jahres aus Syrien. (APA, 3.9.2013)