Berlin - Rund 7.000 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Samstag im niedersächsischen Wietze eine Abkehr von der Agrarindustrie gefordert. Zu der Kundgebung unter dem Motto "Wir haben Agrarindustrie satt" hatte ein breites Bündnis von deutschen Bauern-, Umwelt-, Entwicklungs- und Tierschutzorganisationen aufgerufen. In Wietze befindet sich Europas größter Geflügelschlachthof, der von den Demonstranten umzingelt wurde.
Der Schlachthof in Wietze sei ein Symbol für "die verfehlte Agrarpolitik der schwarz-gelben Bundesregierung", erklärte das Aktionsbündnis. Gefordert wurde ein Ende der Fleischproduktion von Tieren, "die mit Antibiotika vollgepumpt, mit Gensoja gefüttert und in Megaställen zusammengepfercht werden". Statt Tierfabriken sollten kleinere bäuerliche Betriebe stärker gefördert werden.
Die deutsche Grünen-Chefin Claudia Roth, die in Wietze mit Vertretern des Aktionsbündnisses zusammenkam, begrüßte die Kundgebung als "ein deutliches Zeichen gegen die industrielle Fleischproduktion und für mehr Tier- und Verbraucherschutz". Auch sie forderte, "die Errichtung neuer Riesenställe und Megamastanlagen zu stoppen".