Wer noch irgendwelche Zweifel daran hegte, welches Ausmaß die staatliche Überwachung mittlerweile angenommen hat, sah sich in den letzten Monaten recht brutal auf den Boden der Tatsachen geholt. Nicht zuletzt die "Leaks" des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden verdeutlichen, wie umfassend die Datenerfassung mittlerweile ist, und was sich dabei alles ausforschen lässt. Und dabei ist noch lange nicht das Ende des technisch Machbaren erreicht. So sollen etwa Drohnen künftig verstärkt auch zur "Aufklärung" in Städten eingesetzt werden.
Stealth-Modus
Ein Trend, der natürlich längst nicht allen gefällt, und nun auch einer noch relativ neuen Produktsparte Aufschwung verschafft. Der sogenannten "Stealth Wear". Dabei handelt es ich um Kleidung, mit deren Hilfe zumindest einzelne Überwachungsaspekte ausgetrickst werden können. Dies berichtet die New York Times.
OFF Pocket
Ein in diesem Umfeld besonders umtriebiger Designer ist Adam Harvey, und dieser hatte vor kurzem mit einem Kickstarter-Projekt für Ausehen gesorgt. Per Crowdfunding wollte er sich die "OFF Pocket" finanzieren lassen, ein "Privacy-Accessoire für Mobiltelefone", wie es Harvey selbst formuliert.
Ausgesendet
Dahinter verbirgt sich eine simple Hülle, die allerdings dermaßen gestaltet ist, dass sie als faradayscher Käfig funktioniert, also keinerlei Signale durchlässt. Wer schnell mal sicher gehen will, dass die eigenen Wege nicht per Mobilfunkortung protokolliert oder bei sensiblen Gesprächen mitgelauscht wird, kann dies entsprechend mit der OFF Pocket sicherstellen.
Alternativen
Natürlich wäre es auch möglich einfach den Akku eines Mobiltelefons zu entfernen. Allerdings ist dies längst nicht mehr bei allen aktuellen Geräten so ohne weiteres möglich. Zudem ist vielen NutzerInnen nicht klar, wann ein Smartphone nun wirklich vollständig ausgeschaltet ist, und wann noch einzelne Teile aktiv sind, argumentiert Harvey.
Sensibilisierung?
Die Crowdfunding-Kampagne für die OFF Pocket kann jedenfalls als voller Erfolg bezeichnet werden. Statt der eigentlich erhofften 35.000 sind schlussendliche beinahe 60.000 US-Dollar zusammengekommen. Harvey sieht darin einen Beleg dafür, dass gerade eine Sensibilisierung in Bezug auf Tracking und Privacy stattfinde.
Kapuze
Für Harvey ist die OFF Pocket nur ein erster Schritt, will er doch in Zukunft noch an weiterer "Stealth Wear" arbeiten, wie etwa Kapuzen oder Umhänge, die vor der Identifizierung durch Drohnen schützen sollen, und durch die Verwendung spezieller Materialien auch Wärmebildkameras austricksen können. All dies mit dem Ziel, entsprechende Produkte auch tatsächlich auf den Markt zu bringen. Ist viel, was bisher unter "Stealth Wear" fällt, doch nie dem Prototyp-Stadium entwachsen. (red, derStandard.at, 01.09.13)