Washington/Damaskus - Die US-Geheimdienste halten eine Verbindung der syrischen Regierung mit der angeblichen Giftgasattacke vergangene Woche für nicht bewiesen. Die Nachrichtenagentur AP zitierte am Donnerstag aus einem Bericht des obersten Geheimdienstchefs, der erhebliche Lücken in der bisherigen Argumentation der US-Regierung sieht. US-Abgeordnete in zuständigen Ausschüssen seien informiert worden.
Mitarbeiter der Nachrichtendienste sagten gegenüber der Agentur laut einem Bericht des Senders ABC, die USA wüssten etwa nicht genau, wo das Regime von Bashar- al-Assad seine Chemiewaffen gelagert habe. Auch könne nicht ausgeschlossen werden, dass diese in den vergangenen Tagen erneut verschoben wurden. Das bedeutet, dass US-Luftschläge und Raketenangriffe auch irrtümlich Giftgaslager treffen und die tödliche Waffe freisetzen könnten.
Keinen Hinweis
Abgehörte Telefongespräche brächten nur niederrangige Militärs mit dem Giftgasangriff in Zusammenhang, hieß es laut Insidern. Es gebe keinen Hinweis auf eine direkte Verbindung zwischen den Attacken und der Regierung Assads oder auch nur einem hochrangigen Militär.
US-Außenminister John Kerry hatte am Montag von einer "unbestreitbaren" Verbindung zwischen Assad und dem Giftgaseinsatz gesprochen. Die USA, Großbritannien und Frankreich sehen die Chemiewaffen-Attacke als Grund für eine Militärintervention gegen Syriens Regime. (APA, 29.8.2013)