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Kim Dotcom ist mittlerweile mit dem Projekt "Mega" zurück im Geschäft.

Foto: Reuters

Die behördliche Schließung von Kim Dotcoms Filehosting-Service Megaupload und der Videohosting-Plattform Megavideo Anfang 2012 hatte nicht nur Folgen für die Nutzer. Eine aktualisierte Studie der Universität München und der Copenhagen Business School zeigt laut Wall Street Journal, dass auch die Filmbranche nicht unbeeinflusst vom Takedown geblieben ist.

Leichte Umsatzsteigerung für Blockbuster

So hat das Ende des Dienstes offenbar die Umsätze für größere Blockbuster wie "Harry Potter und der Halbblut-Prinz" an den Kinokassen nur minimal erhöht. Dies wirft Zweifel gegenüber dem von Branchenvertretern oft vorgebrachten Argument auf, dass illegales Filesharing die Einnahmen der Filmemacher drastisch reduziere.

Einbußen für kleinere Produktionen

Andererseits gingen die Einnahmen durch Filme mit mittlerem und kleinem Budget nach dem Aus für Megaupload geringfügig zurück. Wieso dies so ist, konnten die Forscher nicht abschließend klären. Sie vermuten Effekte durch soziale Netzwerke, wo Online-Piraterie dazu beigetragen haben könnte, durch Mundpropaganda mehr Menschen an die Kinokassen zu locken.

Während große Filmproduktionen werbetechnisch omnipräsent und damit weniger auf persönliche Empfehlungen angewiesen sind, sind die Marketingbudgets kleinerer Studios weniger üppig. Dies heißt, dass sich Postings auf Facebook und Co. stärker auf die Zahl der Kinogänger auswirkt. "Nimmt man einen Teil dieses Effektes durch die Entfernung von illegalem Content weg, ist die Performance von kleineren Filmen wahrscheinlich stärker betroffen", schreiben die Wissenschaftler.

Widerspruch

Die Ergebnisse stehen im Kontrast zu einer Studie von Forschern des Wellesley College und der Carnegie Mellon University. Dort kam man zu dem Schluss, dass der Umsatz zweier großer Studios im Digitalvertrieb von Filmen in den Monaten nach dem Takedown um sechs bis zehn Prozent höher ausgefallen ist, als es ohne Schließung der Plattformen von Kim Dotcom der Fall gewesen wäre. (red, derStandard.at, 29.08.2013)