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Der ehemalige iranische Soldat Fayegh Fallahi leidet noch Jahrzehnte nach dem Krieg an den Folgen des Giftgas-Einsatzes

Foto: REUTERS/Morteza Nikoubazl

Washington/Bagdad/Teheran - Die USA haben dem Irak Medienberichten zufolge im Krieg gegen den Iran in den 1980er-Jahren geholfen, obwohl sie von Planungen für daraufhin folgende Giftgasangriffe wussten. Das Magazin "Foreign Policy" berichtete am Montag online unter Berufung auf CIA-Dokumente und Zeugenaussagen damaliger Verantwortlicher, die US-Regierung habe seit 1983 gewusst, dass der damalige Machthaber Saddam Hussein Sarin oder andere Nervengase gegen die iranischen Truppen einsetzte.

Ende 1987 hätten die US-Geheimdienste anhand von Satellitenbildern eine iranische Truppenkonzentration bei Basra im Süden des Irak entdeckt. In der Region waren die irakischen Truppen schwach. Der Bericht wurde laut "Foreign Policy" dem damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan vorgelegt, der daraufhin in einer Notiz festgehalten habe: "Ein Sieg des Iran ist nicht hinnehmbar."

Saddam mit Informationen versorgt

Die USA lieferten Saddam Hussein ihre Informationen, auch über Luftabwehrstellungen des Iran. Der Irak erstickte daraufhin im April 1988 mit einer großangelegte Offensive auf der Halbinsel Fao den iranischen Angriff - gestützt auf Bombardements mit Chemiewaffen. Viermal wurde laut CIA Giftgas eingesetzt. Dabei kamen jeweils "hunderte bis tausende Iraner" ums Leben, wie "Foreign Policy" berichtete.

"Die Iraker haben uns nie gesagt, dass sie Nervengas einsetzen würden. Es war nicht nötig, wir wussten es schon", sagte der damalige US-Militärattaché in Bagdad, Rick Francona. Zur damaligen Zeit, im März 1988, setzte Saddam Hussein auch Nervengas gegen das kurdische Dorf Halabja ein, wobei 5.000 Menschen getötet wurden. (APA, 26.8.2013)