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Bjelica: "Wir sind für alle Situationen bereit und werden die richtigen Antworten parat haben".

Foto: APA/Neubauer

Wien - Dass die Champions League eine andere Welt ist, bekam die Austria schon zu spüren. Der europäische Verband Uefa behandelt Playoff-Spiele bereits wie Partien in der Gruppenphase, schon seit Tagen werden Hinweise auf Groß- und Kleinsponsoren der Wiener im Einzugsbereich der TV-Kameras sorgfältig überklebt. Zum Schutz der Uefa-Gönner wird die Generali-Arena am Matchtag in Austria-Arena umbenannt, dafür blinken Schriftzüge von Gazprom, PlayStation oder Heineken bereits auf den Banden rund um das Spielfeld.

"Wir werden mit Bescheidenheit ans Werk gehen", sagte Austrias Trainer Nenad Bjelica vor dem Rückspiel, Dienstag (20.45, Sky und Puls 4), gegen Dinamo Zagreb. Auch der komfortable 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel verleitet den 42-jährigen Kroaten nicht zu markigen Sprüchen, stattdessen stellt er seine Mannschaft auf alle Eventualitäten ein. Eine davon kann auch ein unglücklicher Spielverlauf und ein frühes 0:1 sein.

Suttners Rückkehr

Noble Zurückhaltung ist eher keine Tugend von Dinamos umstrittenem Präsidenten Zdravko Mamic, der die Austria nach der Auslosung als Wunschlos feierte - und Trainer Krunoslav Jurcic nach der Heimpleite feuerte. "Der Präsident ist sich noch immer sicher, dass Dinamo weiterkommt", sagt Bjelica. "Das ist zu respektieren. Wenn sie uns wieder unterschätzen wollen, sollen sie das tun. Wir sind für alle Situationen bereit und werden die richtigen Antworten parat haben."

Bjelica, der beim 4:1-Ligasieg in Wolfsberg am Samstag aufstellungsmäßig rotieren ließ, hat bis auf den verletzten Alexander Gorgon alle Spieler zur Verfügung. Marin Leovac, der in Zagreb das so wichtige erste Tor erzielte, wird wohl wieder für den im Hinspiel gesperrten Markus Suttner Platz machen müssen. "Sehr viele Spieler haben es nicht verdient, dass sie auf der Bank sitzen müssen", sagte Bjelica. "Aber alle haben einen tollen Charakter und sind da, wenn sie gebraucht werden."

Angst vor internationalen Spielen

Mit mindestens zehn Millionen Euro Mehreinnahmen darf die Austria rechnen, sollte der erstmalige Aufstieg in die Champions League gelingen. Das Entscheidungsspiel ist mit 10.500 Fans ausverkauft, 750 Tickets sind für Dinamo-Fans reserviert. Um mögliche Sicherheitsrisiken mit gewaltbereiten Anhängern zu vermeiden, wird es sehr strenge Kontrollen am Eingang geben. Zuschauer sollten früh anreisen.

"Die Vereinsführung von Dinamo hat behauptet, dass sie ihre Fans bei Ligaspielen weitgehend im Griff hat. International haben sie mehr Angst" , sagt Austrias Finanzvorstand Markus Kraetschmer. Mit der Uefa wurden zahlreiche Meetings akkordiert. Die Kosten für das Sicherheitspersonal ("an die tausend") bewegen sich im fünfstelligen Bereich. "Das ist auch im Vergleich mit den Derbys gegen Rapid eine neue Dimension für uns." Das Stadion wird überwacht, Beamte werden Rundgänge durchführen. Kraetschmer: "Während des Spiels ist die Arena ein Hochsicherheitsbereich." (David Krutzler, DER STANDARD, 27.08.2013)

Champions-League-Qualifikation, Play-off, Dienstag

Austria Wien - Dinamo Zagreb
Austria-Arena, 20.45 Uhr, live Puls 4 und Sky, SR Tagliavento (ITA)

Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland, Mader - Royer, Stankovic, Jun - Hosiner

Ersatz: Kardum - Rotpuller, Dilaver, Leovac, Murg, A. Grünwald, Okotie, Kienast

Es fehlen: Gorgon (verletzt), Simkovic (Trainingsrückstand)

Dinamo: Sandomierski - Pinto, Addy, Simunic, Pivaric - Ademi, Pamic - Soudani, Sammir, Fernandes - Beciraj

Ersatz: Zelenika - Cop, Simunovic, Leko, Halilovic, Brozovic, Husejinovic, Lima, Antolic, Kramaric

Es fehlt: Rukavina (gesperrt)

Hinspiel am 21. August: Dinamo Zagreb - Austria Wien 0:2 (Tore: Leovac/68., Stankovic/75.)

Der Sieger steht in der Gruppenphase der Champions League (Auslosung am Donnerstagabend), der Verlierer in der Gruppenphase der Europa League (Auslosung am Freitag).