Wien – Das Bauchaortenaneurysma zählt zu den schwerwiegendsten Gefäßerkrankungen unter der über 60-jährigen Bevölkerung. Geschätzte 70.000 Österreicher sind davon betroffen. Wird die krankhafte Gefäßerweiterung nicht rechtzeitig therapiert, kann es im Fall einer Ruptur für den Patienten tödlich enden.

Mit Hilfe der Abdomensonografie (Bauchultraschall, Anm.Red.) kann die Erkrankung schmerzfrei diagnostiziert werden. Bei Frauen sind Bauchschlagadern mit einem Durchmesser ab fünf Zentimeter, bei Männern ab fünfeinhalb Zentimeter interventionsbedürftig.

Ruptur verhindern

Zwei Operationsmöglichkeiten stehen zur Wahl: die offene Variante und endovaskuläre Therapie mittels Stent. In beiden Fällen wird das Bauchaortenaneurysma aus dem Blutfluss entfernt, der Blutdruck wirkt nicht mehr auf die kranke Gefäßwand und das erweiterte Gefäß kann in weiterer Folge nicht mehr platzen.

Bei der offenen Bauchoperation wird eine Kunststoffprothese verwendet, beim Stent handelt es sich um eine sogenannte Y-Prothese. Hier haben sich in den letzten Jahren die Materialien deutlich verbessert. Ist das Bauchaortenaneurysma noch klein und eine invasive Therapie nicht erforderlich, wird den Patienten dringend empfohlen Risikofaktoren wie Rauchen und Übergewicht zu reduzieren und eine jährliche Ultraschalluntersuchung durchführen zu lassen. Mit Hilfe neuer medikamentöser Therapien lässt sich das Wachstum verhindern beziehungsweise reduzieren.

Seit 2011 existiert die Aortenaneurysma-Gesundheitskampagne, mit der das Gefäßforum Österreich mit Hilfe von Beratungs- und Screeningtagen, Broschüren, Foldern, Informationswebsite und Medienarbeit Aufklärungsarbeit leisten will. Die Kampagne richtet sich an Patienten und Mediziner. (red/derStandard.at, 26.8.2013)