Das Chromecast: Google versucht offenbar strikte Kontrolle auszuüben.

Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Um rund 35 US-Dollar bietet Google - in den USA - seit einigen Wochen ein Gerät an, mit dem man den Medienkonsum am Fernseher zu revolutionieren hofft. Das Chromecast kann dabei vor allem mit seiner einfachen Bedienung. punkten, in ersten Tests wurde aber auch das derzeit noch recht kleine Angebot an unterstützenden Services bemängelt. Größter Unsicherheitsfaktor war dabei von Anfang an, dass es sich Google vorbehält, jede App einzeln freizugeben. Eine Problematik, die nun schlagend wird, und so Befürchtungen über eine mangelnde Offenheit des Chromecast neue Nahrung gibt.

Blockade

So hat Google mit einem aktuellen Softwareupdate für den HDMI-Stick eine Hintertür geschlossen, mit der Dritt-Apps Inhalte auch ohne Zustimmung des Konzerns auf das Chromecast streamen konnten. Dies berichtet der externe Entwickler Koushik Dutta auf Google+.

Allcast

Dutta hatte erst vor wenigen Tagen eine erste Version einer App namens AllCast (zuvor: AirCast) veröffentlicht, mit der sich Videos direkt vom Smartphone oder auch von Google Drive oder Dropbox an das Chromecast schicken ließen. Später sollten andere Inhalte folgen, dies scheint nun allerdings unwahrscheinlich. Der Entwickler schließt aus der raschen Blockade von Google, dass das Unternehmen keinerlei Interesse an einer offenen Plattform habe, und davon auszugehen sei, dass nur große Medienkonzerne mit ihren Apps auf die "Whitelist" für das Chromecast kommen werden.

Optionen

Der einzige verbliebene Ausweg wäre, die Inhalte per WebRTC an das Chromecast zu schicken, wie es Google selbst für das Streamen von Browser-Tabs an das Gerät nutzt. Insofern könnte solch ein Weg wohl auch nicht geblockt werden. Dies würde aber heißen, dass sämtliche Inhalte am sendenden Gerät neu kodiert werden müssen, wodurch ein großer Vorteil von AllCast - das Inhalte direkt an das Chromecast gepusht hat - verloren ginge.

Update, 27.08.13

Mittlerweile hat sich Google mit einer offiziellen Stellungnahme zu Wort gemeldet, und widerspricht darin den vorgebrachten Vorwürfen direkt.

(apo, derStandard.at, 26.08.13)