Der Absprung von Yilmaz Toyran, Listendritter in Salzburg für das Team Stronach, dürfte von der Parteispitze in Wien doch noch abgefangen worden sein. Klubchef Robert Lugar spricht im derStandard.at-Gespräch von einer "Kurzschlussreaktion" des Kandidaten und räumt "Kommunikationsprobleme" in Salzburg ein. 

Zuvor hatte Toyran im Gespräch mit dem STANDARD seinen Rücktritt angekündigt. "Jeder lügt den anderen an, das ist ein Saustall, ich kann das nicht mehr mittragen", gab Toyran seine Beweggründe für den Rückzug aus der Politik an. Mit Wahrheit, Transparenz und Fairness habe das nichts mehr zu tun, die Salzburger Stronach-Kandidaten würden "den Frank" nur ausnützen, sagte Toyran.

"Saustall"

Anlass für Toyrans "Saustall"-Befund über die Salzburger Landestruppe am Sonntag dürfte eine von ihm geplante Integrationsveranstaltung gewesen sein, die vom dortigen Team laut Lugar "planungstechnisch aber nicht berücksichtigt wurde". Toyran selbst, der ursprünglich für Montag eine Pressekonferenz zu seinem Rückzug angekündigt hatte, war vorerst nicht für eine Stellungnahme zu seinem Sinneswandel erreichbar.

Toyran hatte im STANDARD-Gespräch am Sonntag noch gemeint, die Parteikollegen im Team Stronach "schauen nur auf ihre Tasche, tun aber nichts". Das Team in Salzburg sei hoffnungslos zerstritten, es gebe bereits zwei Büros in der Landeshauptstadt, die miteinander im Krieg lägen. Lugar jedenfalls beteuert: "Alles ist in bester Ordnung, ich habe mit ihm gesprochen. Manche Menschen sind halt emotionaler als andere."

Montagvormittag zitierte das Team Stronach den Salzburger Listendritten mit den Worten: "Die Missverständnisse, die in den vergangenen Tagen auch durch meine Fehler in der Kommunikation entstanden sind, wurden vollständig ausgeräumt." (Michael Völker/Nina Weißensteiner, derStandard.at, 26.8.2013)