"Wenn Didi Mateschitz alle Ausgaben für sein Red-Bull-Racing-Team als Marketing-Aufwand steuerlich absetzen kann, dann benötigen wir auch einen eigenen Rennstall", sagt Staudinger. Letztendlich soll das Geld Alleinerzieherinnen zu Gute kommen.

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Für die steuerliche Absetzbarkeit muss ein deutlicher Werbewert erkennbar sein. Der soll durch die "Formel Zukunft" gegeben sein.

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Wien - Der Waldviertler Schuh- und Möbelproduzent Heini Staudinger, der wegen eines Finanzierungsmodells im Clinch mit der Finanzmarktaufsicht FMA liegt, hat sich einen neuen "Steuer-Trick" einfallen lassen. Der oft als "Schuhrebell" bezeichnete Unternehmer will Alleinerzieherinnen, die in seinem Betrieb "GEA" arbeiten, über Wettrennen von deren Kindern einen Gehaltsbonus steuerfrei auszahlen, berichtet der "Kurier". Staudinger will über seine GEA etwa 30.000 Euro für den Förderverein "Formel Z" ausgeben, die nicht besteuert werden sollen, wie übliche Gehaltserhöhungen.

Anleihen bei Red Bull

Insgesamt 30 Kinder von alleinerziehenden Mitarbeiterinnen seiner Firma sollen auf Tretrollern oder Fahrrädern Rennen fahren - organisiert über den Förderverein, über den die Kinder "wie kleine Fotomodels Gagen für ihre Teilnahme ausbezahlt bekommen" sollen, so Staudinger zum Blatt. "Wenn Didi Mateschitz alle Ausgaben für sein Red-Bull-Racing-Team als Marketing-Aufwand steuerlich absetzen kann, dann benötigen wir auch einen eigenen Rennstall", sagt Staudinger zum "Kurier".

Die "Gehälter" der Kinder-Rennfahrer seien wie jene der Erwachsenen bis 11.000 Euro jährlich steuerfrei. "Bei uns kassiert jedes Kind circa 1.000 Euro pro Jahr", so Staudinger zum Blatt.

Deutlicher Werbewert

Für die steuerliche Absetzbarkeit muss aber auch ein deutlicher Werbewert erkennbar sein. "Alleine mein eigenes Magazin hat eine Auflage von 1,5 Millionen Stück", so der Schuhrebell laut "Kurier". Nun soll es das erste Kinderrennen zeitgleich mit dem Formel-1-Grand Prix in Südkorea am 6. Oktober geben. Auch andere Firmen wollen laut Staudinger in seine Rennserie einsteigen. Das "Z" im Vereinsnamen "Formel Z" steht übrigens für "Zukunft", schreibt die Zeitung.

Er sehe alleinerziehende Mütter - die in seiner Firma knapp über KV verdienen würden - als die ärmsten der Gesellschaft, daher wolle er mehr bezahlen. Aber: "Auf dem üblichen Weg wäre nicht viel bei den Müttern angekommen. Wenn ich 100 Euro monatlich mehr Gehalt drauflege, muss meine Firma 131 Euro für Dienstgeberanteil der Sozialversicherungen und Kommunalabgaben zahlen, und den Müttern blieben nur 52 Euro netto übrig, weil sie den Dienstnehmeranteil und die Lohnsteuer abziehen müssen", so Staudinger. Der Staat hätte 79 Euro kassiert. (APA, 22.8.2013)