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Gerald Finley als Don Alfonso in "Cosi fan tutte".

Foto: APA/BARBARA GINDL

Der erste Teil  der Mozart-Trilogie also, die Intendant Alexander Pereira seinem Salzburger Theaterchef Sven-Eric Bechtolf überantwortet hat: Der viel Beschäftigte, der auch  Pereiras Salzburger Programmpläne der Jahre 2015 und 2016 abzuwickeln wie auch "Figaro" und "Don Giovanni" zu inszenieren haben wird, führt "Cosi fan tutte" als Roulette der Zweierbeziehungen in die Mozart-Zeit. Jedenfalls, was die Kostüme anbelangt.

Das Spielexperiment um Trieb und Treue wird dabei zum recht trägen, bisweilen derben Jonglieren mit szenischer Komödiantik. Bechtolf ist in Summe nicht auf der Höhe seiner gestalterischen Möglichkeiten, vieles blieb da leider ungestaltet und der sängerischen "Schauspielkunst" überlassen.

Die Damen des Abends überzeugen wenig: Malin Hartelius (Fiordiligi) tönt etwas schrill und unausgewogen, Marie-Claude Chappuis (als Dorabella) wirkt zumindest etwas kultivierter, solide Martina Jankova (Despina).

Luca Pisaroni (als Guglielmo) immerhin überzeugt durch markantes Timbre,  Martin Mitterrutzner (als Ferrando) ist ein respektabler lyrischer Tenor. Und Spielleiter Gerald Finley (als Don Alfonso) bietet in jeder Hinsicht die souveränste Leistung des Abends.

Dirigent Christoph Eschenbach und die Wiener Philharmoniker umgarnen das Geschehen eher nur solide. Ein paar dramatische Rufzeichen, ansonsten aber viel Indifferenz.

Es gab Applaus für die Sänger, einige deutliche Buhs aber dann doch für den Dirigenten und für den Regisseur. (Ljubiša Tošic, DER STANDARD, 22.8.2013)