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Nenad Bjelica hat mit dem Saisonaufbau alles richtig gemacht.

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Die Veilchen jubeln in Zagreb.

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Zagreb – "Die ganze Mannschaft hat es sich verdient", sagte Verteidiger Marin Leovac, der bei seinem Pflichtspieldebüt in dieser Saison gleich zum 1:0 traf. Sein wichtigstes Tor für die Austria – und auch sein erstes. "Wir haben die Tugenden an den Tag gelegt, die uns im letzten Jahr auch zum Meistertitel geführt haben", sagte Kollege Marko Stankovic, der zum 2:0-Endstand traf.

"Das wäre der Jackpot", sagte Austrias Sportvorstand Thomas Parits vor dem Spiel, auf die Frage nach dem möglichen Aufstieg in die Gruppenphase der Champions League angesprochen. Die Aussicht auf Einnahmen von zumindest zehn Millionen Euro machte Austrias Spieler im Maksimir-Stadion von Zagreb aber nicht nervös. Dass der starke Sammir, im Sommer zum besten Spieler der kroatischen Liga gewählt, nicht in der Anfangself stand, beruhigte zusätzlich.

Verbarrikadiert

Austrias Trainer Nenad Bjelica, im Jahr 2000 Spieler des Jahres in Kroatien, vertraute auf eine verstärkte Defensive. Und die ließ gegen die sich langsam formierenden Zagreber zu Beginn kaum Chancen zu. Erst in der 14. Minute fand Dinamo die erste Möglichkeit vor, doch der flugs in den eigenen Strafraum zurückgeeilte Stürmer Tomas Jun hinderte Zvonko Pamic am erfolgreichen Abschluss.

Die offensiven Bemühungen der Austria hielten sich in Grenzen, nach einem Freistoß von Florian Mader konnte James Holland aus aussichtsreicher Position den Ball nicht verarbeiten (16.). Dann zeigte Dinamos El Arbi Hillel Soudani nach Stanglpass von Junior Fernandes erstmals auf, Austrias Goalie Heinz Lindner klärte den Schuss des Algeriers souverän (20.). Die Austria blieb diszipliniert und organisiert, kleine Unsicherheiten vor der Pause konnten die Zagreber nicht nützen.

Und angegriffen

Die zweite Hälfte begann ohne erstes Abtasten, Lindner war beim Schuss von Soudani gewohnt zur Stelle (48.). Die Austria spielte aggressiver nach vorne, Jun hatte nach Pass von Philipp Hosiner den Führungstreffer auf dem Fuß (59.). Zagrebs Trainer Krunoslav Jurcic (laut kroatischen Medien nach dem Spiel gefeuert) reagierte, brachte Sammir ins Spiel. Das Risiko zahlte sich aber nur für die Austria aus. Ausgerechnet Leovac, Ersatzmann des gesperrten Markus Suttner, stieß die Tür in die Champions League auf: Nach einer sehenswerten Kombination über Daniel Royer und Hosiner wurde Leovac der Ball von James Holland perfekt in den Lauf gepasst, der Verteidiger schoss von weit links frech ins kurze Eck. Zagrebs Goalie Oliver Zelenika ließ sich ziemlich überraschen (68.).

Mit dem Rückstand kam Dinamo überhaupt nicht zurecht. Der gerade erst eingewechselte Ante Rukavina (8 Sekunden!) fuhr bei einem Kopfballduell die Knie aus und traf Rogulj voll in den Oberkörper. Schiedsrichter Howard Webb zögerte nicht und zeigte sofort die – harte – Rote Karte (71.). Beim WM-Finale 2010 zwischen den Niederlanden und Spanien (0:1 n.V.) hatte sich Webb nach dem Kung-Fu-Tritt von Nigel de Jong hingegen zu gnädig gezeigt.

Die Tür in die Millionenliga riss Marko Stankovic mit einem Schuss aus 20 Metern ebenfalls mit links richtig weit auf (75.). Im dritten Anlauf könnte es für die Austria klappen, das Rückspiel folgt am Dienstag in der Generali-Arena. Die Austria wäre der erste heimische Klub in der Champions League seit Rapid 2005. (krud, DER STANDARD, 23.8.2013)

Champions-League-Play-off, Hinspiel, Mittwoch

Dinamo Zagreb – Austria Wien 0:2 (0:0)
Stadion Maksimir, 25.000 Zuschauer, SR Webb (ENG)

Tore:
0:1 (68.) Leovac
0:2 (75.) Stankovic

Dinamo: Zelenika – Pinto, Addy, Simunic, Pivaric – Ademi – Soudani, Husejnovic (61. Sammir), Pamic (82. Brozovic), Fernandes – Cop (70. Rukavina)

Austria: Lindner – Koch, Rogulj, Ortlechner, Leovac – Holland, Mader – Royer (91. Murg), Stankovic, Jun (85. A. Grünwald) – Hosiner (82. Okotie)

Rote Karte: Rukavina (71., Foul)

Gelbe Karten: Pivaric, Ademi, Fernandes bzw. Leovac, Mader

Rückspiel am 27. August um 20.45 Uhr in Wien, Generali Arena