Salzburg - Der Young Directors Award der Salzburger Festspiele geht 2013 an den belgisch-irakischen Regisseur Mokhallad Rasem. Der 31-jährige, derzeit am Toneelhuis in Antwerpen engagierte Künstler erhält die vom Schreibgerätehersteller Montblanc gesponsorte Auszeichnung für seine freie Bearbeitung von Shakespeares Romeo und Julia. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und enthält im Paket zusätzlich einen wertvollen Montblanc-"Mozart Pen".

"Mokhallad Rasem erzählt, wovor Shakespeare sich gedrückt hat", so Michael Köhlmeier in der Begründung der Jury. Dieser gehörten weiters Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler, Schauspielerin Brigitte Hobmeier, Galerist Thaddäus Ropac und der Berliner Intendant Ulrich Khuon an. Köhlmeier weiter: "Dass Liebe und Hass in einer Beziehung nicht nur nebeneinander existieren, sondern mitunter in einer einzigen Regung, einem Blick, einem Wort, gleichzeitig wirksam sein können, ja dass sie einander brauchen, [...] wenn zwei Menschen gegen eine Welt des Schreckens bestehen wollen, an diese Einsicht führt uns der Regisseur heran".

Mokhallad Rasem wurde 1982 in Bagdad geboren und arbeitete als Regisseur am irakischen Nationaltheater, bevor er sich 2006 in Antwerpen niederließ und zunächst frei arbeitete (Monde.com und Iraqi Ghosts). Romeo und Julia wurde sein Toneelhuis-Debüt.

Ebenfalls im Salzburger Wettbewerb waren Suzanne Andrade mit The Animals and Children took to the Streets aus London, der Deutsche Sebastian Kraft mit einem Zwei-Personen-Jedermann sowie der Tscheche Jan Mikulásek mit Der diskrete Charme der Bourgeoisie. (APA, afze, DER STANDARD, 22.8.2013)