Netzsteuer

Der fernste Ort der Welt liegt heute einfach dort, wo es kein Internet gibt. Von dieser Überzeugung angetrieben, trachten die meisten Zeitgenossen danach, in unserer Sphäre zu vernetzen, was noch nicht vernetzt ist - auf dass das Web uns allerorten Komfort, Information und Zivilisation bringe.

Geht es nach den Erfindern von Helios, wird auch das Fahrrad selbst bald smart: Dieser Lenker soll sich via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden, sodass das Telefon Daten zur eigenen Fahrweise analysieren und statistisch auswerten kann. Und sollte das Fahrrad einmal abhandenkommen, lässt sich sein Verbleib durch GPS-Ortung mittels SMS ermitteln.

Foto: Helios

Papierflitzer

Besser spät als nie: Inzwischen hat sich weitgehend die Auffassung durchgesetzt, dass es mit dem industriellen Raubbau auf dem Planeten so nicht weitergeht. Deshalb werden vermutlich auch technologische Weiterentwicklungen im Straßenverkehr in Zukunft verstärkt vom Gedanken der Nachhaltigkeit geprägt sein.

Das Cardboard Bike basiert auf Recycling: Der israelische Ingenieur Izhar Gafni hat dieses Fahrrad entwickelt, das komplett aus wiederverwertetem Karton gefertigt wird. Schon in zwei Jahren soll es auf den Markt kommen.

 

Foto: cardboardtech.com

Schlüsselspiel

Es spielt der Mensch, solang' er lebt. Das ist eine verbreitete Auffassung in den Kulturwissenschaften. Hiernach sind Computerspiele keine infantile Zeitverschwendung, sondern nur allzu menschlich, Teil einer zivilisatorischen Konstante und daher durchaus auch immer eine Triebfeder für Innovationen im Bereich der Computertechnologie. Mit Impulse soll man in Zukunft auch fernab der heimischen Konsole im Wohnzimmer ähnlich komfortabel mit den Händen zocken können:

Der "Impulse"-Controller soll sich via Wi-Fi mit dem jeweiligen Spielgerät verbinden und ist so kompakt konzipiert, dass er sich am Schlüsselanhänger transportieren lassen soll.

Foto: impulsecontroller.com

Signalwirkung

Die Deppen, das sind die anderen. Wenn alle ein bisschen mehr Rücksicht nehmen würden, wäre im Straßenverkehr schon einiges geholfen. Da aber auch hier die menschliche Komponente wohl immer Egoismus und Aggressivität mit sich bringt, muss auch in Zukunft die Verkehrssicherheit durch technische Weiterentwicklungen erhöht werden - etwa mit Connected Vehicle Safety: Intel entwickelt derzeit eine Sensortechnologie, mit der Autos und Roller über LED-Signale automatisch andere Fahrzeuge erkennen sollen, was ermöglicht, dass die Vehikel selbstständig Kollisionen verhindern können - nicht nur im Stop-and-Go-Verkehr.

Foto: Intel

Sonnensystem

Warum überall nach Öl bohren, wenn man einen Treibstoff hat, der unbegrenzt von oben kommt: Da bei der Stromversorgung immer häufiger auf Solarenergie zurückgegriffen wird, besteht die Hoffnung, dass wir damit auch unsere Fahrzeuge in Zukunft ökologisch und ohne Rohstoffengpässe betreiben können.

Studenten der Technischen Universität Eindhoven haben unter dem Namen Stella ein Auto für vier Personen entwickelt, das schon fast zur Hälfte von Sonnenlicht angetrieben wird. Voll aufgeladen schafft es bis zu 600 Kilometer.

Foto: solarteameindhoven.nl

Wegmarke

Kaum etwas symbolisiert das Austricksen der Natur durch den Menschen so wie der Flugverkehr. Evolutionsgeschichtlich gesehen war er gerade erst von den Bäumen herabgestiegen, als er sich schon zum Himmel aufschwang. Wenn man am Flughafen in der Warteschlange feststeckt, kommt einem diese Fortbewegung eher weniger dynamisch vor.

Die elektronische Koffermarke Bag Tag soll Passagieren von British Airways das digitale Einchecken bald einfacher machen: Via Smartphone werden die Flug- und Personaldaten auf das Display der Marke projiziert. So kann man den Koffer selbst auf den Weg zum Flieger bringen, anstatt sich bei der Gepäckaufgabe anzustellen. (Johannes Lau, Inno, DER STANDARD, 22.8.2013)

Foto: British Airways