Rom - Mehr als tausend Flüchtlinge haben in den letzten beiden Tagen die sizilianische Küste erreicht. 325 Migranten, darunter vier Kinder, die sich an Bord eines Fischerbootes befanden, wurden am Dienstag von der italienischen Küstenwache unweit der sizilianischen Stadt Agrigent in Sicherheit gebracht. Eine weitere Gruppe von 110 Migranten, die Eigenangaben zufolge aus Syrien stammen, wurde auf einem Strand unweit von Syrakus gesichtet, wo sie in der Nacht auf Dienstag eingetroffen waren.

Weitere 230 Migranten wurden auf Lampedusa in Sicherheit gebracht, nachdem sie an Bord eines Bootes von der Küstenwache gesichtet wurden. Am Montag waren 400 Flüchtlinge auf Sizilien eingetroffen.

Schließung dieser Strukturen

Jedes Jahr riskieren tausende Flüchtlinge aus Afrika ihr Leben, um über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Wegen der vergleichsweise ruhigen See machen sich derzeit besonders viele auf den Weg, in der Regel mithilfe von Menschenschmugglern. In jüngster Zeit versuchen immer mehr Menschen, auf diese Weise aus den Konfliktgebieten Syrien und Ägypten nach Europa zu fliehen.

Inzwischen wächst in Italien die Sorge wegen der übervölkerten Auffanglagern infolge des verstärkten Flüchtlingsstroms aus Nordafrika in den vergangenen Wochen. Nach Migrantenrevolten in Auffanglagern in Kalabrien und in Triest forderte der Chef der Mitte-links-Partei "Italien der Werte", Ignazio Messina, die Schließung dieser Strukturen, die allzu oft "KZ-Lagern" ähneln würden. "Man muss die Auffanglagern schließen, wenn festgestellt wird, dass die Migranten misshandelt werden, oder dass die Lebensbedingungen dort menschenunwürdig sind", so Messina. (APA, 20.8.2013)