Überall schießen SUV-Modelle aus dem Boden, vom Abstecher ins Gelände wird erzählt, Hochsitze werden angepriesen, Frontantriebe hinter Offroad-Applikationen versteckt. Der Toyota Verso zählt sicher nicht dazu, er gehört zur Zunft der klassischen Vans, gestreckter Aufbau, hochschwingende Heckklappe, viel Platz und Komfort im Inneren.

Foto: der standard/fischer

Die Atempause bei der Vorstellung neuer Vans scheint vorbei zu sein, die großen Marken kündigen entsprechende Entwicklungen an, keine Überraschung, denn sie vereinigen die Vorteile eines Kombis mit der guten Übersicht eines SUV ohne martialischen Auftritt.

Foto: toyota

Der Toyota Verso, Frontantrieb selbstverständlich, Hochsitz keine Frage, kann und will kein unpraktisches Designerstück sein. 2009 wurde die erste Generation dieses Modells vorgestellt, 4,46 m lang, daran hat sich nichts geändert, entwickelt im europäischen Entwicklungszentrum der japanischen Marke an der Riviera.

Foto: toyota

Ein Europäer für Europäer, deshalb fühlte sich der Testwagen im Ambiente der französischen Mittelmeerküste so wohl.

Foto: toyota

Die Marketingzielrichtung ist eindeutig "familienfreundlich". Wer mit Sack und Pack auf Reisen geht, soll keine Abstriche an Komfort, Sicherheit, Raum oder Verbrauchswerte machen müssen. Anfang 2013 wurde der Toyota Verso einem vorsichtigen Facelift unterzogen. Der Neuankömmling soll 470 neue Teile beherbergen, davon 60 optisch sichtbar.

Foto: toyota

Ehrlich gestanden, das Zählen wäre zu mühsam geworden. An der Optik wurde vorsichtig, aber geschickt gedreht. Die Frontpartie erhielt ein neues Styling, auch das Heck wurde modifiziert, das klare Ziel: das Fahrzeug niederer wirken zu lassen, ein Hauch von Sportlichkeit soll auch dem Verso nicht vorenthalten werden.

Foto: toyota

Der Innenraum glänzt durch wertvolle Materialien, der Wohlfühleffekt lässt lange Fahrstrecken verkürzt wirken, unterstützt durch die leichtgängige Lenkung sowie die gute Übersicht von den erhöhten Vordersitzen. Viel Licht spendete das optionale Skyview-Glasdach. Nur die zu kompakt geratene A-Säule beeinträchtigte manchen Seitenblick.

Foto: der standard/fischer

Das Navi neigte zu Scherzen. Normal verlässlich, erklärte es im Baustellengewühl von Antibes vor einer aufgelassenen Tankstelle "Ziel erreicht" und stellte den Betrieb ein. Platz im Kofferraum schien für die Übersiedlung eines Volksstammes vorgesehen, bei Bedarf schafft die verschiebbare Rücksitzbank weiteren Raum. Dank kompakter Abmessungen führte die Heckkamera in die engsten Parklücken.

Foto: toyota

Toyota empfiehlt als beste Motorisierung den 2-Liter-Diesel mit Turbolader und 124 PS als Ergebnis. Eine ideale Wahl, hier entscheidet das Drehmoment ab 1600 U/min, nicht die Pferdestärken, der Beweis wurde auf den engen Kehren des Selvo-Passes in Südtirol erbracht.

Foto: der standard/fischer

Testverbrauch: 6,6 Liter auf 100 km, das ist kein Wunderwert, aber fair. Der Toyota Verso sieht sich als Freund der Familie. Als Extra gibt es die Fünf-Jahres-Garantie des Herstellers.  (Peter Urbanek, DER STANDARD, 16.8.2013)

Link
Toyota

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: der standard/fischer