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Eines der letzten Fotos von Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed in dem Wagen, in dem beide 1997 ums Leben kamen.

Foto: AP/Langevin

Scotland Yard rollt möglicherweise den Fall von Prinzessin Diana wieder auf. Die Londoner Polizei prüft zurzeit Hinweise, die darauf hindeuten sollen, dass die Prinzessin nicht in einem Unfall starb, sondern ermordet wurde. Wie zahlreiche britische Medien am Sonntag berichteten, legen die neuen Informationen nahe, dass ein Mitglied der britischen Streitkräfte Diana getötet haben soll. Der Nachrichtensender Sky News berichtete, dass die Schwiegereltern eines ehemaligen Soldaten, der über den Mordanschlag geredet haben soll, die britische Militärpolizei informiert habe.

Offiziell wollte Scotland Yard lediglich bestätigen, dass man die neuen Informationen "gründlich betrachte" und "auf ihre Relevanz und Glaubwürdigkeit hin" einschätze. Es handle sich jedoch zurzeit nicht um die Wiedereröffnung der Ermittlung. "Die Prüfung wird vom 'Specialist Crime and Operations Command' durchgeführt", hieß es, "und fällt nicht unter die Operation Paget."

Damit spielte Scotland Yard auf eine mehrjährige Untersuchung an, die sich mit den zahlreichen Verschwörungstheorien um Dianas Tod beschäftigt hatte. Besonders Mohamed Al-Fayed, der Vater von Dianas Liebhaber Dodi, hatte behauptet, dass die beiden vom britischen Geheimdienst ermordet worden seien. Diana sei schwanger gewesen, und das britische Establishment hätte es nicht hinnehmen wollen, dass die Königsfamilie um ein muslimisches Kind bereichert werden könnte. Daher habe auf Betreiben von Prinz Philip der britische mit dem französischen Geheimdienst kooperiert, um den Unfall im Tunnel unter der Pariser Brücke Pont d'Alma zu inszenieren.

Im April 2008 beschäftigte sich eine gerichtliche Untersuchung mit diesen Vorwürfen, konnte aber "nicht den Hauch eines Beweises" für die Anschuldigungen finden. Richter Scott Baker befand, dass die Verschwörungstheorien "offensichtlich ohne jede Grundlage" seien. Sonntag ließ Mohamed Al-Fayed verlauten, dass er darauf vertraue, dass der neue Hinweis "energisch" untersuchen werde. (Jochen Wittmann/DER STANDARD, 19.8.2013)