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Tunda wurde verhaftet.

Foto: AP/Tsering

Neu-Delhi - Sicherheitskräfte haben einen der meistgesuchten mutmaßlichen Terroristen Indiens festgenommen, der für dutzende Bombenanschläge verantwortlich sein soll. Der inzwischen 70-jährige Abdul Karim alias Tunda wurde an der Grenze zu Nepal mit einem pakistanischen Reisepass gefasst und soll der verbotenen Extremistengruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) angehören, wie die Polizei am Samstag in Neu-Delhi mitteilte. Tunda gehöre "zu den Top 20 der Terroristen" und soll einer der Drahtzieher der Anschlagserie von Mumbai sein, bei der 1993 binnen eines Tages mindestens 250 Menschen getötet wurden.

Indiens Polizei sprach von einem "großen Erfolg für die Sicherheitskräfte des Landes" und ließ den rotbärtigen Extremisten bei einer Pressekonferenz vorführen. Dieser sei ein berüchtigter "Sprengstoffexperte und Terrorist". Er soll 1994 ins Nachbarland Bangladesch geflüchtet sein und dort radikale Nachwuchskräfte im Bombenbauen geschult haben. Wo genau Tunda nach seiner Rückkehr nach Indien zuletzt lebte, verriet die Polizei nicht.

Die Anschläge von Mumbai richteten sich 1993 gegen mehrere Hotels, Bürogebäude und Banken in der Finanzmetropole und wurden weithin als Vergeltung für muslimische Todesopfer bei religiösen Unruhen gewertet. Außerdem soll Tunda mehr als 40 weitere Anschläge vorbereitet haben, etwa mehrere Bombenexplosionen in Neu-Delhi zwischen 1997 und 1998. Indiens Behörden machen ihn auch für die dreitägige Angriffsserie in Mumbai mit 166 Toten Ende 2008 verantwortlich, die ebenfalls auf die LeT zurückgeführt wird. (APA, 17.8.2013)