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Neue Parteien haben es traditionell schwer, wie das Team Stronach beweist. Der Rückzug der ehemaligen ORF-Generaldirektorin Monika Lindner fügt sich in eine ganze Reihe an teils kuriosen Pannen rund um die bisherigen Wahlen, die von der Partei des austro-kanadischen Milliardärs Frank Stronach bisher bestritten wurden. Im Folgenden ein Überblick.

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Im Frühjahr wurden in Tirol für das Team Stronach gleich drei Landeslisten eingereicht. Jene von der Partei auserkorenen Spitzenkandidatin Sonja Ulmer kam die des zwischenzeitlich demontierten Landesgeschäftsführers Hans-Peter Mayr zuvor. Am Ende war es Mayers Liste, die von der Landeswahlbehörde anerkannt wurde.

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Erklärte Klubchef Robert Lugar zunächst, dass man in Konsequenz keinen Wahlkampf in Tirol bestreiten werde, sah nach einem Gespräch Stronachs mit den Kontrahenten wieder alles anders aus. Hans-Peter Mayr durfte mit Unterstützung des Parteigründers antreten, scheiterte aber am Einzug in den Landtag. Mittlerweile ist auch er als Spitze des Tiroler Team Stronach Geschichte.

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Die Partei führt nun Walter Jenewein, der im Übrigen auch selbstständig eine Liste vor der Tirol-Wahl eingebracht hatte. Jenewein hat weiter mit Problemen zu kämpfen. Zuletzt beschwerten sich die Osttiroler, weil sie mit der Listenerstellung für die Nationalratswahl unzufrieden waren.

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Unübersichtlich wurde es auch in Niederösterreich, wo ursprünglich die Tochter der ehemaligen Innenministerin Liese Prokop, Karin Prokop, die Landesorganisation aufbauen sollte. Während Prokop bald von der Bildfläche verschwand, übernahm Ernest Gabmann junior, Sohn des gleichnamigen Ex-ÖVP-Landesrats, das Kommando. Allerdings nur bis zum Wahlabend in Niederösterreich. Denn entgegen anfänglicher Ankündigungen wurde nicht Gabmann Landesrat sondern die ehemalige BZÖ-Nationalratsabgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger.

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Nicht einmal Klubchef sollte Gabmann werden, noch nicht. Auf Stronachs persönlichen Wunsch bekam der ehemalige Rechnungshof-Beamte Walter Laki den Posten. Das ist mittlerweile aber Vergangenheit. Der Stronach-Klub wählte Laki wieder ab, nun sitzt Gabmann am Ruder.

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Auch in Salzburg kam es zu Umstrukturierungen. Begonnen hatte man mit Erich Tadler, einem Nationalratsabgeordneten, der früher FPÖ und BZÖ diente. 

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Tadler musste jedoch - dem Vernehmen nach nicht ganz freiwillig - an den früheren ÖVP-Politiker Hans Mayr, Bürgermeister von Goldegg, übergeben. Er führte das Stronach-Team in eine Koalition mit ÖVP und Grünen. Trotzdem wird auch hier von Problemen mit der Basis berichtet. Unter anderem musste die Klubgeschäftsführerin weichen.

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Neben diesen Hauptbaustellen gibt es noch eine ganze Liste potenzieller Mitstreiter, die sich letztlich doch nicht für eine Stronach-Liste begeistern konnten. An der Spitze steht Stronachs langjähriger Magna-Gefährte Siegfried Wolf, den sich der Industrielle diverse Male schon als Bundeskanzler vorstellen hatte können.

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Ein anderer prominenter Ex-Magna-Mann, der ehemalige steirische ÖVP-Landesrat Herbert Paierl, ist bei Stronach überhaupt in Ungnade gefallen, seit er bei der niederösterreichischen Landtagswahl nicht ihn, sondern Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) unterstützt hatte. Immerhin ein kurzes Gastspiel hatte Ex-ÖBB- und Westbahn-Manager Stefan Wehinger, ehe er rund um die Tiroler Turbulenzen wieder das Weite suchte.

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Negativ-Höhepunkt ist nun die Ankündigung Monika Lindners, nicht mehr für das Stronach-Team zur Verfügung zu stehen. Allerdings muss die als ÖVP-nahe geltende Ex-ORF-Generalin formal auf der Liste bleiben, da diese schon eingereicht und veröffentlicht ist. Sollte es sich Lindner also noch überlegen, könnte sie bei einem entsprechenden Wahl-Ergebnis trotz des verkündeten Rückzugs das Mandat annehmen. (red, derStandard.at, 16.8.2013)

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