Das Gewissen rein, das Herz offen, der Blick an der Ampel mit abgeschaltetem Motor in den Himmel gerichtet: Mit dem Auris ist man auf der guten Seite zu Hause

Hybridfahren ist einfach und kann von jedem nice 'n' easily vollzogen werden. Hat man sich einmal daran gewöhnt, dass man nach Betätigung des Startknopfs nichts hört und daher nicht ratlos in Erwartung eines Motorgeräusches ein- und ausschaltet, führt man fröhlich den Ganghebel auf D und strömt los.

Foto: der standard/fischer

Erst bei größerem Druck aufs Gaspedal schaltet sich der Benzinmotor dazu. Wird er nicht gebraucht, schaltet er ab und überlässt dem E-Motor das Feld. Im Schubbetrieb und beim Bremsen lädt die Batterie.

Foto: toyota

Von all dem bleibt der Fahrer herzlich unbehelligt, außer er macht sich den Spaß und verfolgt als stummer Zeuge die Flüsse der Energien am Bildschirm. Dieses technische Schauspiel wird nun auch im Auris gegeben, nachdem Toyota die Hybridpolitik auf viele Konzernmodelle von Lexus bis Prius mit großem Publikumserfolg angewendet hat.

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Letzterer spendete auch das System, das sich im Auris auf stramme 136 PS aufschwingt und Fahrleistungen von 10,9 Sekunden für den 100er-Sprint und 180 km/h Höchstgeschwindigkeit ermöglicht.

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Also ein ganz gewohntes Fortkommen. Dafür sinkt der Verbrauch auf 3,8 Liter laut Datenblatt, was in der Praxis einem Wert von unter fünf Litern entspricht.

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Was einem dabei hilft, sich sparsam zu verhalten, ist der ewig sich warnend rot aufrichtende Zeigefinger des Economymeters, kaum dass man sich ein wenig Geschwindigkeit und Beschleunigung gönnt. Artig geht man vom Gas und schleppt ein wenig Schuldbewusstsein durch die Gegend.

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Dabei ist es durchaus erfreulich, dem Auris Rasanz abzugewinnen, denn erstens sitzt man gut und fein, zweitens ist das Handling gefühlvoll und straff, und drittens schaltet die stufenlose Automatik, wie man's besser nicht könnte. Neben dem strengen Tourenzähler ruft auch der protestierend winselnde Benzinmotor zur Ordnung; einer der wenigen Punkte, die die strahlende Gesamtbilanz schmälern.

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Der Auris ist schlank in den Wind geformt und mit dem cW-Wert von 0,277 für weiteren Reichweitengewinn gerüstet. Zusammen mit den kommoden Platzverhältnissen und einem Kofferraum von 360 bis 1200 Liter dehnt sich der Kleinwagen auf ein brauchbares Reisegefährt. Auf der langen Strecke verliert der Hybridantrieb natürlich seine knausrige Wirkung, die er im Gewühl der Großstadt ausspielt.

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Bei Stop & Go, Ampelhalts und langsamem Tempo erntet man tatsächlich erstaunliche Verbrauchswerte und bewundernde Blicke von Mitwissern.

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Dass dieser Auris ein Hybrid ist, erkennen nur scharfe Augen am blau unterlegten Logo. Aber: Man fährt ja nicht für die anderen, sondern letztlich für das Wohl der ganzen Welt. (Andreas Hochstöger, DER STANDARD, 16.8.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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