Foscam ist nicht der einzige Hersteller, der mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen hat

Foto: Foscam

In der US-amerikansichen Stadt Houston ist es zu einem erneuten Fall von Sicherheitsproblemen mit Kinderüberwachungssystemen gekommen. Die Eltern eines zweijährigen Mädchens konnten aus einem Babyfon der Marke Foscam eine Stimme wahrnehmen, die sexualisierte Wörter von sich gab. Die Person, die sich offenbar Zugang zu dem Babyfon verschaffen konnte, sprach auch den Namen des Mädchens dabei mehrmals aus.

Gefährliche IP-Kameras

Sicherheitslücken in den Foscam-Geräten sollen laut BBC bereits seit April bekannt gewesen sein. Dies habe das Unternehmen zu seinem Notfall-Update veranlasst. Dieser neue Fall zeigt die Gefährlichkeit von Sicherheitslücken in solchen Geräten aber erneut auf. Der Hacker, der sich Zugang verschafft hat, soll den Namen des Kindes gekannt haben, da er über die Kamera in ihr Zimmer blicken konnte, wo sich der Name des Kindes in Buchstaben an der Wand hängend befand.

Eindeutige Seriennummern und Monitoring

Da das zweijährige Mädchen taub ist, konnte es die Stimme nicht hören. Die Eltern bezeichneten die Schwerhörigkeit ihrer Tochter in diesem Fall als "Segen". Laut BBC soll es Foren im Internet geben, wo sich Hacker gegenseitig Tipps zuspielen, wie man solche Kinder-Sicherheitsgeräte infiltrieren kann. Einige dieser Geräte seien bereits offen und ließen sich durch eine einfache Suche finden. So soll es auch Kameras in Babyfons geben, die für jeden zugänglich seien – teilweise in Kinderbetreuungseinrichtungen. Dabei würden die Fern-Monitoring-Systeme ausgenutzt werden, indem die einzigartigen Seriennummern der Geräte über die Websites der Hersteller herausgesucht werden. 

Keine Stellungnahme

Vor allem standardmäßige Passwörter und Usernamen, die nie geändert werden, stellen eine Gefahr dar. Foscam ist allerdings nicht der einzige Hersteller, der mit solchen Problemen zu kämpfen hat. Das Unternehmen wollte zu den jetzigen Vorfällen allerdings nicht Stellung beziehen. Ein Anruf bei dem Unternehmen sei erfolglos verlaufen, da man etwa 45 Minuten in der Warteschleife hängt und danach rausgeschmissen wird. Auch auf der Website gibt es laut BBC keine Hilfestellung. (red, derStandard.at, 14.8.2013)