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Von 1990 bis 2001 war der Turm für Besucher gesperrt. Das Foto zeigt die Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung.

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Der Turm der evangelisch-reformierten Kirche Suurhusen-Marienwehr in Ostfriesland steht als schiefster Turm der Welt im Guinness-Buch der Rekorde.

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Nach seiner spektakulären Rettungsaktion Ende der 1990er-Jahre ist der schiefe Turm von Pisa jetzt weniger schief. Zwischen 2001 und 2013 hat sich die Neigung des Turms aus weißem Marmor um circa 2,5 Zentimeter reduziert, berichteten Experten. Für die nächsten 300 Jahre gilt der Turm nun als sicher.

Die Neigung reduzierte sich dank der Konsolidierung des Turmes, die der Turiner Ingenieur Michele Jamiolkowski im Zeitraum der Besucher-Sperre zwischen 1990 und 2001 unternommen hatte und die jetzt ihre Resultate voll zeigt. Das 800 Jahre alte Bauwerk war durch tonnenschwere Gewichte unter dem Fundament um 44 Zentimeter "geradegezogen" worden. Während der Aktion wurde es durch starke Stahlseile gesichert.

Vier Grad Neigung

Schief ist der Turm aber immer noch: Seine Neigung beträgt derzeit genau 3,97 Meter, also knapp vier Grad. Damit ist er etwa so schief wie im Jahre 1800.

Das 58,5 Meter hohe Gebäude hatte sich schon kurz nach seiner Errichtung im Jahr 1173 zu neigen begonnen. Als das Bauwerk bei einer Neigung von 4,5 Meter gegenüber der Vertikalen einzustürzen drohte, wurde es 1990 für Besucher geschlossen. Die Bauarbeiten an dem Wahrzeichen von Pisa kosteten 28 Millionen Euro.

Viele schiefe Türme

Der schiefe Turm von Pisa ist zwar weitaus der bekannteste, aber wahrlich nicht der einzige schiefe Turm - und auch nicht der (unabsichtlich) schiefste von allen. Als am stärksten geneigter Turm der Welt gilt laut Guinness-Buch der Rekorde (2008) der "Schiefe Turm von Suurhusen" in Ostfriesland. Er ist 27,37 Meter hoch und hat einen Überhang von 2,47 Metern, was einer Neigung von 5,19 Grad entspricht. Laut einer einschlägigen Wikipedia-Liste (Link siehe unten) gibt es aber noch zumindest zwei Türme, die ähnlich stark oder sogar noch stärker geneigt sind und folglich auch den Weltrekord für sich beanspruchen. (APA/red, derStandard.at, 13.8.2013)