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Bei Sicherheitskonferenzen, wie der vor kurzem in Las Vegas abgehaltenen "Black Hat", rücken Angriffe jenseits traditioneller Computersysteme immer mehr in den Mittelpunkt.

Foto: STEVE MARCUS / REUTERS

Waren es in der Vergangenheit vor allem klassische Computersysteme, die im Fokus von Hackern standen, könnte sich dies in den kommenden Jahren nachhaltig ändern. Dies legt zumindest ein Blick auf die vor kurzem in Las Vegas abgehaltene Sicherheitskonferenz DefCon nahe. Waren dort doch Attacken gegen Heim und Fahrzeug ein zentrales Thema.

Angriff

So demonstrierten Charlie Miller, beim Microblogging-Service Twitter angestellter Sicherheitsexperte und Chris Vasalek von der Sicherheitsfirma IOActive  Angriffe gegen Fahrzeugcomputer. Es gelang ihnen die Steuerungssysteme eines Toyota Prius sowie eines Ford Escape  zu übernehmen. Mit einem Klick konnten sie die Bremsen deaktiveren oder auch die Steuerung übernehmen, wie die New York Times berichtet.

Die Forscher warnen davor, dass ähnliche Attacken auch bei Dutzenden anderen aktuellen Autotypen möglich wären. Derzeit befände sich diese Thematik allerdings erst in ihren Kinderschuhen, da die meisten Fahrzeuge nicht per Netzwerk von außen erreichbar seien. Mit dem Einzug von aktiven Internetanbindung in Autocomputer würden diese aber schon bald ein wesentlich größeres Ziel darstellen, zeigen sich die beiden Experten überzeugt.

Haushalt

Unterdessen warnen andere Sicherheitsexperten vor den mit der zunehmenden Computerisierung des Haushalts einhergehenden Gefahren. Ob per WLAN gesteuerte Schlosssysteme oder der mit dem Internet verbundene Kühlschrank. All diese Gerätschaften bieten ein verlockendes neues Spielfeld für Hacker.

Die gehackte Toilettee

Und dies kann durchaus bis  in den sehr privaten Bereich gehen. Gibt es doch mittlerweile mit der INAX Satis eine per Smartphone steuerbare Toilette. Nach Warnungen, dass diese leicht über Bluetooth von außen zu hacken sei, um beispielsweise Flüssigkeit nach oben statt nach unten zu sprühen, hat der Hersteller vor kurzem tatsächlich das erste Sicherheitsupdate für eine Toilette ausgeliefert.

Herzschrittmacher

Während solche Attacken zwar fraglos unerfreulich aber kaum lebensbedrohlich wären, wird es in anderen Bereichen wirklich heikel. So sollte sich einer der Vorträge bei der Black Hat eigentlich um das Hacken von implantierten medizinischen Geräten drehen. Der Hacker Barnaby Jack wollte dabei vorzeigen, wie sich etwa ein Herzschrittmacher von außen übernehmen lässt - mit potentiell tödlichen Folgen. Der Vortrag musste allerdings kurzfristig abgesagt werden, da Jack kurz vor der Konferenz unter noch ungeklärten Umständen ums Leben kam.

Herausforderungen

Bei einem sind sich alle Experten einig: Mit dem immer weiteren Vordringen von Computern in den Alltag, stellen sich auch ganz neue Herausforderungen für die Sicherheit. Insofern sei es jetzt an der Zeit zu handeln und diese Systeme von Grund auf so gut wie möglich abzusichern - und zwar noch bevor die ersten großen Attacken erfolgen.  (red, derStandard.at, 12.08.13)